Die Jungen Liberalen Rheinland-Pfalz fordern die Freie Demokratische Partei dazu auf,
sich auf europäischer Ebene für die Abschaffung von Artikel 6 der EU-Einwegkunststoffrichtlinie (EU-RL 2019/904) einzusetzen.
Dieser Artikel schreibt vor, dass alle Getränke in Einwegkunststoffbehältern nur dann auf den Markt gebracht werden dürfen, wenn deren Verschlüsse am Behältnis verbleiben (sog. “Tethered Caps”). Diese Regelung soll 2027 durch das BMUV evaluiert werden. Wir sehen jedoch bereits jetzt, dass diese Maßnahme nicht zur Lösung des zugrundeliegenden Problems beiträgt, sondern es lediglich verschiebt.
Die Einführung der Tethered Caps stellt eine unzureichende Lösung dar, um die
Umweltverschmutzung durch Plastik zu bekämpfen. Eine Studie der Gesellschaft für
Verpackungsmarktforschung (GVM) zeigt, dass bereits 98,7 % der bepfandeten PET-
Getränkeflaschen über bestehende Sammelsysteme zurückgeführt werden. Die zusätzliche
Verpflichtung zur Nutzung von Tethered Caps erscheint daher nicht nur unnötig,
sondern stört auch den Verbraucher und bringt ungewollte negative Konsequenzen mit
sich.
Stattdessen wollen wir uns auf europäischer Ebene für sinnvolle Maßnahmen einsetzen:
Die Jungen Liberalen fordern die Einführung eines einheitlichen europäischen
Pfandsystems. Ein solches Pfandsystem würde einen bedeutenden Beitrag zur Reduzierung
von Abfall und Umweltverschmutzung leisten sowie die Recyclingrate im
gesamteuropäischen Raum erheblich steigern. Im Gegensatz zu den Tethered Caps stellt
ein europaweites Pfandsystem eine effektive Methode dar, um die Rückführung und
Wiederverwertung von Getränkebehältern zu fördern.