Die Jungen Liberalen begrüßen die Mindestausbildungsvergütung,
die von der Bundesregierung beschlossen wurde, halten diese allein jedoch nicht für
weitgehend genug. 515€ im Monat reichen in vielen großen Städten gerade mal dafür
aus, die Miete zu bezahlen. Ein Auszubildender sollte mit Eintritt in das Berufsleben
aber fähig sein ein selbstbestimmtes Leben zu führen. Ein selbstständiges
Leben ist mit 515€ im Monat ist jedoch, insbesondere in Städten, unmöglich.
Hinzu kommt, dass Auszubildende und Arbeitgeber*innen ab einem Gehalt von
325€ im Monat die Sozialabgaben voll bezahlen. Das bedeutet im Umkehrschluss,
dass wenn ein Azubi beispielsweise 650€ verdient Arbeitgeber*in und
Arbeitnehmer*in Sozialabgaben in Höhe von rund 129€ bezahlen. Konkret sind
das jeweils 19,78% des Bruttolohns.
Wenn wir der deutschen Wirtschaft wieder zu neuem Aufschwung verhelfen
wollen, müssen wir an diesem Zustand etwas ändern, da sonst weiterhin viele
Stellen in Betrieben unbesetzt bleiben.
Wir Jungen Liberalen fordern deshalb, um Unternehmen und Auszubildende zu
entlasten: Einen Auszubildendenmindestlohn, für nicht-tarifgebundene Unternehmen
der sich am Mindestlohn berechnet, dieser liegt im Moment bei 9,19€.
Beispiel:
Auszubildender arbeitet 3 Tage die Woche Vollzeit im Betrieb. 2 Tage in der
Woche geht er in die Berufsschule, dass ergibt bei einer Arbeitszeit von 8:30h
pro Tag 102h die der Auszubildende Vollzeit arbeitet. Daraus ergibt sich einen
Auszubildendenmindestlohn von 937,38€ im Monat.
Um eine Mehrbelastung für Unternehmen zu verhindern fordern wir außerdem,
dass die Sozialabgaben des Arbeitgebers und des Auszubildenden während der
Zeit der Ausbildung entfallen und durch eine Pauschale von 10% des Bruttogehaltes ersetzt werden.
Von diesen 10% sind 5% durch den/die Arbeitgeber*in zu
leisten und 5% durch den/die Auszubildende/n. Das würde bei einem Mindest-
lohn von 947,38€ jeweils 47,37€ Sozialabgaben bedeuten.