08.09.2024

ZUKUNFTSRADIKAL: Unsere Thesen für die Bundestagswahl 2025  

In Deutschland wurde in den letzten 25 Jahren viel zu wenig in Infrastruktur, Bildung 
 und Verteidigung investiert. Gelder wurden mit der Gießkanne verteilt. Das hat die 
 Bundesrepublik Potenzial gekostet und in Krisen verwundbar gemacht. Unsere aktuelle 
 Zeit ist aber von Krisen geprägt. Viele Menschen haben Angst vor dem Verlust von 
 Wohlstand und finanzieller Sicherheit. Daher ist es jetzt wichtiger denn je, durch 
 gezielte Investitionen in die Modernisierung unseres Staates, den Abbau von 
 Bürokratie, die Förderung von Fachkräften durch weltbeste Bildung und 
 Fachkräfteeinwanderung sowie durch solide Finanzen die Potenziale unseres Landes 
 voll zu entfalten. Wir Junge Liberale stehen für eine Politik, die die Zukunft in den 
 Mittelpunkt stellt. Wir sind ZUKUNFTSRADIKAL. 

 Nur durch eine exzellente Bildungslandschaft sichern wir die Innovationskraft und 
 Wettbewerbsfähigkeit unseres Landes. Es ist essenziell, dass junge Menschen 
 bestmöglich die eigenen Talente entfalten und nutzen können. Eine moderne, 
 leistungsfähige und klimaneutrale Infrastruktur bildet das Rückgrat für 
 wirtschaftliches Wachstum und gesellschaftlichen Fortschritt. Gleichzeitig ist eine 
 starke Verteidigung essenziell, um die Sicherheit und Freiheit unseres Landes zu 
 gewährleisten. 

 Bürokratie und Ausgaben im sozialen Bereich sind nicht zuletzt auch durch die 
 Ineffizienz des Staates stark angestiegen. Das hat zu einer Unverhältnismäßigkeit 
 zwischen dem Konsum und der Investition staatlicher Gelder geführt. Daher sehen wir 
 die Ambitionen der FDP in der Regierung, wie die Sanierungsoffensive der 
 Infrastruktur, die Aktienrente und die Erhöhung des Verteidigungsetats als einen 
 Schritt in die richtige Richtung. Wir Junge Liberale stehen für eine Trendwende. Für 
 eine bessere Zukunft müssen staatliche Gelder effizient in die Kernaufgaben des 
 Staates investiert, Bürokratie und ineffiziente Sozialausgaben reduziert werden. 

 Die Aussetzung der Schuldenbremse lehnen wir entschieden ab. Eine solide 
 Haushaltsführung muss die Belastung zukünftiger Generationen durch neue Schulden 
 verhindern. Nur so können wir sicherstellen, dass auch zukünftige Generationen in 
 einem Land leben, das Chancen bietet und ihnen eine Zukunft in Wohlstand ermöglicht. 
 Deutschland hat kein Einnahmen-, sondern ein Ausgabenproblem. 

 Aufstieg durch Bildung 

 Für uns Junge Liberale zählt nicht, woher jemand kommt, sondern wohin er möchte. 
 Chancen- und Leistungsgerechtigkeit sowie Selbstbestimmung sind dabei unsere 
 liberalen Leitmotive. Der individuelle Bildungsweg ist entscheidend für ein 
 eigenverantwortliches und selbstbestimmtes Leben. Bildungserfolg hängt noch viel zu 
 häufig vom sozialen Hintergrund ab. Hier muss der Staat eingreifen. Wir setzen uns 
 für weltbeste Bildung ein, egal woher du kommst. 

 Die deutsche Bildungspolitik ist ein Flickenteppich. 16 verschiedene Systeme, die 
 durch ihre innere Trägheit auch keinen dynamischen innerdeutschen Wettbewerb 
 schaffen. Heutzutage steht ein hessischer Abiturient nicht mehr mit dem bayerischen 
 im Wettbewerb, sondern mit dem Absolventen aus Lyon, Shanghai oder Kapstadt. Wir 
 brauchen bundesweit einheitliche Abschlüsse und Standards. Der Mittelabfluss von 
 bundesweiten Förderprogrammen muss einfacher ermöglicht werden. Wir brauchen ein 
 fortschrittliches Bildungssystem in Deutschland, um im internationalen Wettbewerb 
 überlebensfähig zu bleiben. Dafür müssen wir das Bildungssystem agiler gestalten. Wir 
 müssen die politischen Entscheidungsstrukturen dynamischer machen, indem wir sie 
 verschlanken und dafür sorgen, dass die Beteiligten diverser werden und so 
 vielfältigere Ideen und Konzepte einbringen. 

 Wir setzen uns mit Nachdruck für eine Reform des BAföG ein. Das BAföG muss 
 elternunabhängig werden. Junge Menschen dürfen nicht weiter mit unnötiger Bürokratie 
 belastet werden. Ein elternunabhängiges BAföG würde auch beim Staat zu einem riesigen 
 Bürokratieabbau führen. Ein erwachsener Mensch ist als Individuum zu betrachten. Wenn 
 der Kontakt zu den Eltern schwierig ist, ist der BAföG-Antrag eine zeitliche und 
 emotionale Belastung für junge Menschen. Außerdem muss die Antragstellung für BAföG 
 vollständig digitalisiert werden. 

 Wir fordern die Abschaffung der Höchstaltersgrenzen für den BAföG-Bezug. Dazu ist § 
 10 BAföG, der Auszubildende, die bei Beginn der Ausbildung das 30. beziehungsweise 
 35. Lebensjahr vollendet haben, von der Ausbildungsförderung ausschließt, ersatzlos 
 zu streichen. Die Bedeutung des lebenslangen Lernens wird in einer sich rasant 
 wandelnden Welt zunehmen. Viele Berufe werden wegfallen, neue entstehen. 
 Altersgrenzen für die Ausbildungsförderung sind daher nicht förderlich. Vielmehr 
 hemmen sie die berufliche Selbstverwirklichung des Einzelnen. 

 Die Förderungshöchstdauer soll angehoben werden, sodass zusätzlich zur 
 Regelstudienzeit zwei weitere Semester gefördert werden. Eine Anhebung der 
 Förderungshöchstdauer senkt den Leistungsdruck für BAföG-Beziehende und gewährt mehr 
 Flexibilität bei der Gestaltung des Studiums. Entfällt das BAföG unmittelbar nach der 
 Regelstudienzeit, gefährdet dies schnell den Erfolg des Studiums. Dies ist auch unter 
 dem Gesichtspunkt der Chancengerechtigkeit nicht förderlich. 

 Das Erfordernis zur Erbringung von Leistungsnachweisen ab dem fünften Fachsemester 
 für den Besuch einer Höheren Fachschule Akademie oder einer Hochschule muss 
 flexibler und transparenter werden. Studierende sollen bereits zu Studienbeginn über 
 ein digitales Portal, auf die das BAföG-Amt hinzuweisen hat, erkennen können, welche 
 Leistungsnachweise sie bis zu welchem Fachsemester zu erbringen haben. 

 Das Startchancenprogramm der FDP ist das größte Bildungsprogramm in der Geschichte 
 der Bundesrepublik. Der Bildungserfolg von Kindern hängt in Deutschland immer noch 
 stark von der sozialen Herkunft ab. Wir wollen die Bildungs- und Aufstiegschancen 
 junger Menschen vom Elternhaus entkoppeln. Für beste Bildung und mehr 
 Chancengerechtigkeit. Das Startchancenprogramm unterstützt gezielt 4.000 Schulen und 
 schafft Bildungschancen genau dort, wo sie am dringendsten gebraucht werden. 
 Investieren wir in ein modernes Bildungswesen, in die Fachkräfte von morgen und in die Wettbewerbs- und Innovationsfähigkeit unseres Landes. Das 
 Startchancenprogramm ist nun angelaufen. Jetzt gilt es, die Gelder abzurufen und klug 
 einzusetzen, damit es größtmögliche Wirkung zeigt. 

 Frühkindliche Bildung ist von großer Bedeutung, da sie die Grundlage für eine 
 erfolgreiche Bildungskarriere und eine positive Entwicklung in späteren Lebensjahren 
 ist. Unser Ziel ist daher, dass jedes Kind eine frühkindliche Bildungsstätte besuchen 
 kann. Dabei setzen wir insbesondere auf die Unterstützung bildungsferner Eltern nach 
 dem Vorbild des ELFE-Projekts und wollen dies in den Kommunen etablieren. Das Projekt 
 begleitet die Familien auf dem hürdenreichen Weg zu einem Kitaplatz zum Beispiel in 
 Verwaltungsangelegenheiten oder bei der Aufklärung über anfallende Gebühren und 
 erhöht so die Chancen eines Kita-Besuchs von Kindern aus benachteiligten Familien. 
 Sprachliche Förderung muss flächendeckend geleistet werden. Das ist gerade in 
 Gebieten mit einem hohen Anteil an Nicht-Muttersprachlern wichtig. Es muss 
 sichergestellt werden, dass Kindertagesstätten ausreichend finanzielle Mittel und 
 qualifiziertes Personal haben, um eine qualitativ hochwertige Betreuung und Förderung 
 zu gewährleisten. 

 Wir möchten das bilinguale Angebot (insbesondere Englisch) in Kindertagesstätten 
 stark erhöhen, um Kinder schon früh an mehrere Sprachen zu gewöhnen und langsam 
 heranzuführen. Gerade in dieser Lebensphase entwickeln Kinder auch grundlegende 
 sprachliche Fähigkeiten, die sie für ihr weiteres Leben benötigen. In einer 
 globalisierten Welt erlangt interkulturelle Kompetenz und Mehrsprachigkeit an immer 
 mehr Bedeutung. Auch für kognitive, motorische und soziale Fähigkeiten ist die 
 frühkindliche Phase essenziell. Um ein entsprechendes Lernniveau in der Grundschule 
 erreichen zu können, sollten diese Grundlagen bei allen Kindern ein entsprechendes 
 Niveau erreicht haben. 

 Um Eltern ihre Berufstätigkeit zu erleichtern, muss auch ein flächendeckendes Angebot 
 von Ganztagsbetreuung vorhanden sein. 

 Wir fordern für alle Schülerinnen und Schüler in sämtlichen Fächern individuelle 
 digitale Lernpfade, in welchen das erwartete Lernniveau erreicht wird. Gleichzeitig 
 ist das Ziel, durch individuelle Geschwindigkeit und Detailgrad sowie nach 
 Interessen frei wählbare zusätzliche Themenbereiche, wie zum Beispiel weitere 
 Sprachen, Talente zu fördern. In einer bundesweit einheitlichen App kann in jedem 
 Fach ein entsprechender Lernpfad verfolgt werden. Die Auswahl von zusätzlichen 
 Lernpfaden ist frei nach Interessen möglich. In jedem dieser Lernpfade wird der 
 Fortschritt einer Stufe angezeigt. Algorithmen wählen nach Interessen und 
 Lernfortschritt der Person angepasste Aufgaben und Erklärungen aus. Für die Person 
 angepasste Videos werden angezeigt. Zusätzlich gibt es Lern- und Trainingsbereiche 
 für die nächste Klassenarbeit. 

 In der realen Welt gibt es keine starre Abgrenzung zwischen Schulfächern. Viele 
 Herausforderungen, mit denen wir in einer modernen Welt konfrontiert werden, sind 
 übergreifend. Der Klimawandel betrifft beispielsweise fast alle in der Schule 
 unterrichteten Fächer und viele Bereiche darüber hinaus. Deswegen halten wir es für 
 richtig, nicht nur Fächer, sondern auch Module zu relevanten Themen zu unterrichten. 
 Es bietet sich an, diese halbjährig zu gestalten und gerade hier soziale Fähigkeiten 
 wie Teamkompetenz, in den Fokus zu rücken. Auch das Einladen Externer aus der 
 Wirtschaft bietet sich hier an, um zu zeigen, wie Gelerntes umgesetzt und in der 
 Praxis genutzt wird. 

 Um das englische Sprachniveau weiter zu stärken, möchten wir das Angebot an 
 bilingualen Fächern stark ausbauen. Lehrkräfte, die durch einen Sprachtest ein 
 entsprechendes Sprachniveau vorweisen können, sollen nicht zwangsweise Englisch 
 studiert haben müssen. Das politische Ziel muss es auch sein, Muttersprachler für das 
 Unterrichten an deutschen Schulen oder eine entsprechende Ausbildung zu gewinnen. 

 Wir setzen uns intensiv für die Verbesserung der beruflichen Bildung und lebenslanges 
 Lernen ein. Dabei ist es unser Ziel, die berufliche Ausbildung als gleichwertige 
 Alternative zum Studium zu stärken und allen Menschen den Zugang zu kontinuierlicher 
 Weiterbildung zu ermöglichen. Dies schließt auch eine umfassende Reform des Lehrplans 
 an Berufsschulen ein, die stärker an den praktischen Anforderungen des Arbeitsmarktes 
 ausgerichtet werden soll. 

 Ethik bzw. Religion und Sport halten wir in den meisten beruflichen 
 Ausbildungsfächern nicht für zielführend. Daher möchten wir abschaffen, dass diese 
 Fächer in beruflichen Ausbildungen unterrichtet werden. Die Wirtschaft unserer 
 modernen Welt ist global. Sprachbarrieren gilt es daher zu überwinden. Besonders im 
 eigenen Fachbereich sollten unsere Fachkräfte der Zukunft ein hohes Sprachniveau 
 erlangen. Daher muss ein fachbezogener Englischunterricht Teil aller beruflichen 
 Ausbildungen werden. 

 Da die Wirtschaft tendenziell spezifischer wird und wir in der beruflichen Ausbildung 
 qualitativ hochwertige, breite Kompetenzen in einem Fachbereich zum Ziel haben, 
 möchten wir die Möglichkeiten und Kapazitäten überbetrieblicher Lehrgänge auch in der 
 Ausbildung erhöhen. 

 Der Ausbau von dualen Studienplätzen und die Förderung modularer Ausbildungsgänge 
 sind hierbei entscheidende Schritte. Ein Meister ist für uns so viel wert wie ein 
 Master.  

 Der Digitalpakt Schule ist ein weiteres wichtiges Anliegen für uns. Wir fordern, dass 
 die Mittel effizienter abfließen, um eine moderne und zukunftsfähige Bildung zu 
 gewährleisten. Besonders die Ausstattung von Schulen und Berufsschulen mit moderner 
 Technologie und digitalem Lehrmaterial muss vorangetrieben werden, um den Ansprüchen 
 des 21. Jahrhunderts gerecht zu werden.  

 Wirtschaftswende 

 Deutschland braucht eine Wirtschaftswende. Wirtschaftliche Stärke ist die 
 Voraussetzung für eine starke Demokratie und ein Leben in Freiheit und Wohlstand. Wir 
 Junge Liberale setzen uns dafür ein, dass unser Land wieder wettbewerbsfähig wird. 
 Die deutsche Wirtschaft darf nicht in den Stillstand verfallen. 

 Akuter Fachkräftemangel, bürokratische Hürden und infrastrukturelle Mängel hemmen den 
 wirtschaftlichen Aufschwung in unserem Land. Dieses Land steht vor Herausforderungen, 
 die nur im Gesamtkontext bewältigt werden können. Wir brauchen bessere 
 Rahmenbedingungen für unsere Wirtschaft: Abschaffen von unnötigen bürokratischen 
 Hürden, wie diverse Dokumentations- und Berichtspflichten, beschleunigte Planungs- 
 und Genehmigungsverfahren, den schnellen Ausbau erneuerbarer Energien und 
 umfangreiche Sanierungen des Schienen- und Straßennetzes. 

 Wir Junge Liberale sehen Freihandel als Treiber für wirtschaftliches Wachstum, 
 Innovation und eine offene Gesellschaft. Durch den Abbau von 
 Handelsschranken schaffen wir größere Märkte, stärken die Wettbewerbsfähigkeit und 
 fördern den Wohlstand. Wir setzen uns für Freihandelsabkommen wie zum Beispiel mit 
 Kanada ein und lehnen protektionistische Tendenzen ab. Mit Informationskampagnen, 
 Austauschprogrammen und internationalen Projekten möchten wir die Vorteile des freien 
 Handels vermitteln und eine neue Generation für eine offene und globale Wirtschaft 
 begeistern. 

 Kurz: Deutschland braucht eine Aufbruchsinitiative, die unseren vollen Fokus 
 benötigt. 

 Einer der größten Herausforderungen ist der Mangel an Fach- und Arbeitskräften. Unser 
 Anspruch ist: Jeder, der arbeiten kann, sollte das auch tun. Wir wollen Hürden senken 
 und dafür sorgen, dass der Einstieg in den Arbeitsmarkt noch einfacher wird. Es ist 
 gut, dass die Bundesregierung bereits erste bürokratische Hürden abgeschafft hat und 
 digitale Arbeitsverträge ermöglicht. Das reicht aber noch nicht: Wir wollen das 
 Arbeitsrecht entschlacken. Wir setzen uns für die Flexibilisierung der bestehenden 
 Arbeitszeitenregelungen ein und wollen, dass ausländische Berufsabschlüsse schneller 
 anerkannt werden, sodass Fachkräfte aus dem Ausland schneller in den Arbeitsmarkt 
 integriert werden können. Darüber hinaus fordern wir die konsequente Sanktionierung 
 für Arbeitsverweigerer. Wer arbeiten kann, muss jede zumutbare Beschäftigung 
 annehmen. 

 Wir wollen den Solidaritätszuschlag vollständig abschaffen und Leistungsträgerinnen 
 und Leistungsträgern dadurch um etwa 12 Milliarden Euro jährlich entlasten. Außerdem 
 brauchen wir faire Zuverdienstregelungen für Menschen in Bürgergeld, um 
 Arbeitsanreize zu erhöhen. 

 Wer eine Wirtschaftswende will, muss auch private Vorsorge attraktiv machen. Wir 
 Junge Liberale setzen uns dafür ein, dass finanzielle Bildung schon in der Schule 
 seinen Platz findet, um so schon früh auf die Möglichkeiten von Vermögensaufbau und 
 privater Altersvorsorge aufmerksam zu machen. Deutschland braucht eine stärkere 
 Aktienkultur. 

 Bürokratieabbau 

 Egal, ob der Landwirt, die Handwerkerin oder der Industriemechaniker - wer bereit 
 ist, hart für unser Land zu arbeiten, verdient den Rückhalt und die Unterstützung der 
 Politik. Aktuell hält übermäßige Bürokratie vom Arbeiten ab, anstatt zur Arbeit zu 
 ermutigen. Laut dem Nationalen Normkontrollrat begegnen Unternehmer und Bürger 
 bürokratischen Belastungen in Höhe von insgesamt einmalig rund 25 Milliarden Euro und 
 wiederkehrend jährlich rund 10 Milliarden Euro. Der Abbau von Bürokratie ist keine 
 politische Frage, sondern eine Frage des Respekts den Menschen gegenüber, die jeden 
 Tag bereit sind, Leistung zu erbringen, um den Wohlstand unseres Landes aufrecht zu 
 erhalten. 

 Die Reduzierung unnötiger Bürokratie stärkt die Wettbewerbsfähigkeit der Unternehmen, 
 senkt die Staatsausgaben für die öffentliche Verwaltung und kann das 
Wirtschaftswachstum in Deutschland fördern. Begegnen wir dem Bürokratie-Burnout mit 
 einem ambitionierten Therapieplan: Die Jungen Liberalen wollen einen schlanken, 
 effizienten und einfachen Staat und deswegen setzen wir uns dafür ein, dass 
 Bürokratie schon bekämpft wird, bevor sie entsteht. Überall, wo ein Ordnungsrahmen 
 geschaffen werden muss, müssen Praktiker mit einbezogen werden, die die bürokratische 
 Gesamtbelastung im Auge behalten. Die öffentliche Verwaltung muss Dienstleister und 
 Partner der Bürger und Unternehmen sein. Wir setzen uns weiterhin für das „One in, 
 two out“-Prinzip ein, nach dem bei Einführung einer Vorschrift mindestens zwei 
 bestehende Vorschriften im selben Politikfeld abzuschaffen sind. Durch die Einführung 
 des Once-Only-Prinzips wollen wir Antragsprozesse vereinfachen und den Zeitaufwand 
 senken. Es ist ineffizient, sich immer wiederholende Nutzerdaten jedes Mal neu 
 einzugeben. Wir fordern eine Sunset-Klausel für alle neu eingeführten Steuern, 
 Subventionen, Verordnungen und Gesetze, die im zwischen fünf und 20 Jahren betragen 
 sollte. Diese Frist wird vom Parlament mitbeschlossen und kann auch mit einfacher 
 Mehrheit geändert werden. Nach Ablauf der beschlossenen Frist wird das Gesetz dem 
 entsprechenden Fachausschuss vorgelegt und mit Votum erneut im Bundestag zur 
 Abstimmung gestellt. 

 Bestehende Bürokratie wollen wir weitestgehend abschaffen. Beleg- und 
 Nachweispflichten wollen wir auf ein absolutes Minimum reduzieren. Entgegen neuester 
 Rechtsprechung wollen wir die Vorschriften zur verpflichtenden Erfassung von 
 Arbeitszeiten so ändern, dass eine auf Vertrauen basierende Erfassung weiterhin 
 möglich bleibt. Wir wissen, dass sich Leistung lohnt und wollen deshalb die 
Kleinunternehmergrenze nach § 19 UstG deutlich anheben und dadurch Verwaltungsaufwand 
 reduzieren. Die Jungen Liberalen setzen sich dafür ein, die eingeführte 
Belegausgabepflicht („Bonpflicht“) ersatzlos abzuschaffen. Aufbewahrungspflichten von 
 Belegen nach dem Steuer-, Handels- und Sozialversicherungsrecht wollen wir auf fünf 
 Jahre vereinheitlichen. Wir setzen uns weiter für die vollständige Abschaffung aller 
 Bagatellsteuern auf Bundes- und Landesebene ein. 

 Fast 60 % der Bürokratie in Deutschland hat ihren Ursprung in der EU-Gesetzgebung. 
 Wir fordern die neue EU-Kommission mit Nachdruck dazu auf, jetzt den 
 Bürokratieabbauturbo zu zünden. Nach deutschem Vorbild fordern wir die Einführung 
 eines EU-Bürokratiekostenindex und dass von der EU verabschiedete Richtlinien im 
 Regelfall auf Minimalniveau in nationales Recht überführt werden. Eine EU- 
 Lieferkettenrichtline lehnen wir ab. Sie verursacht unverhältnismäßige Belastungen 
 für den Mittelstand. Es braucht eine starke europäische Wirtschaft für den Erhalt 
 unseres Wohlstandes und der europäischen Position in der Weltwirtschaft. 

 Wir lehnen eine Politik ab, die den Anspruch hat, jedes Detail durchzuregulieren. Das 
 verursacht unverhältnismäßige Bürokratie und bremst Fortschritt. Es ist gut, dass die 
 Bundesregierung zwischenzeitlich bereits das vierte Bürokratieentlastungsgesetz 
 beschlossen hat – weitere müssen folgen. Die Jungen Liberalen setzen sich dafür ein, 
 dass jede bürokratische Regel regelmäßig evaluiert und auf ihre Sinnhaftigkeit hin 
 kontrolliert wird. 

 Migrationspolitik 

 Wir Junge Liberale setzen uns weltweit für Freiheit und Menschenrechte ein. Daher ist 
 es unser klarer Anspruch, denen zu helfen, die schutzbedürftig sind. Personen, die 
 straffällig werden oder nicht auf unsere Hilfe angewiesen sind, müssen hingegen 
 konsequent abgeschoben werden, damit wir bestmöglich denen helfen können, die auf 
 unsere Hilfe angewiesen sind und unsere Werte teilen. Diese müssen dann schnell und 
 unbürokratisch in Arbeit kommen und auf eigenen Beinen stehen. Die Hilfsbereitschaft, 
 die wir Geflüchteten entgegenbringen, muss auf Gegenseitigkeit beruhen. Dem Willen, 
 unsere demokratischen Werte zu vertreten und mit Arbeitsleistung einen Teil zu dem 
 Wohlstand unseres Landes beizutragen. Wir stehen für eine Politik ein, die weder naiv 
 noch populistisch ist. Die Ängste von Kommunen und Bürgern bezüglich einer 
 Überlastung des Systems müssen ernst genommen und politisch gelöst werden. In einer 
 herausfordernden Zeit ist es unser Anspruch, die Gesellschaft durch das Lösen von 
 Problemen in dieser Frage wieder zusammen zu führen

 Die Arbeit ist ein wichtiger Ort der Integration und hilft Migranten, die deutsche 
 Sprache zu erlernen. Wenn Migranten zu lange nicht finanziell auf eigenen Beinen 
 stehen, belastet das unser System. Daher ist es für uns Junge Liberale nicht 
 hinnehmbar, dass Asylbewerbende, die verpflichtet sind, in einer Aufnahmeeinrichtung 
 zu wohnen, erst nach sechs Monaten eine Erwerbstätigkeit aufnehmen dürfen. Die 
 Prüfung der Arbeitserlaubnis sowie die Anerkennung von Abschlüssen dauert ebenfalls 
 zu lange und ist viel zu bürokratisch. 

Asylbewerbende müssen sofort arbeiten dürfen. Dafür wollen wir die aktuelle Regelung 
 umkehren: Das präventive Verbot mit Erlaubnisvorbehalt wollen wir in eine 
Generalerlaubnis mit repressiver Verbotsmöglichkeit umwandeln, sodass im Grundsatz 
 jeder zunächst arbeiten kann. Die Jungen Liberalen setzen sich dafür ein, dass 
ausländische Berufsabschlüsse schneller und einfacher anerkannt werden. 

 Der zunehmende Fach- und Arbeitskräftemangel stellt unsere Wirtschaft und 
 Gesellschaft vor große Herausforderungen. Wir sehen Migration als Chance, den 
 aktuellen Fach- und Arbeitskräftemangel zu bekämpfen. Dazu benötigt es eine 
 gesteuerte Einwanderungspolitik in den Arbeitsmarkt mit klaren Kriterien. Das von der 
 FDP umgesetzte Fachkräfteeinwanderungsgesetz ist ein wichtiger Schritt. Wir setzen 
 uns für eine gezielte Fachkräfteeinwanderung, über eine Ausweitung der EU-weiten 
 BlueCard und einer Chancencard mit Punktesystem nach kanadischem Vorbild für all 
 diejenigen ein, die ohne direktes Arbeitsplatzangebot für die Arbeitssuche nach 
 Deutschland kommen wollen. 

 Es ist gut, dass die Freien Demokraten sich in der Regierung mit beschleunigten 
 Verfahren und Rückführungen sowie starken EU-Außengrenzen für eine wirksame 
 Bekämpfung irregulärer Migration eingesetzt haben. Wir sind der Überzeugung, dass 
 Unterstützungsleistungen unseres Staates auch innerhalb unseres Staates und damit an 
 dem Ort, an dem sich Geflüchtete integrieren müssen, verwendet werden müssen. Die 
Bezahlkarte lehnen wir jedoch entschieden als kostenintensives, bürokratisches und 
 ineffizientes Mittel ab. 

 Das aktuelle Angebot an Deutschkursen ist nicht ausreichend. Bürokratie und Hürden 
 müssen gesenkt werden, um ein besseres Angebot zu schaffen. Personen mit 
 ausreichenden Deutschkenntnissen und der jeweiligen Sprache sollen nach Ablegen eines 
 Kurses schnell zertifiziert werden. Für Asylbewerber, egal welchen Alters, wollen wir 
 verpflichtende Deutschkurse einführen und Angebote zur Teilhabe und Integration vor 
 Ort z. B. durch Angebote von Sportvereinen ausweiten. 

 Die Jungen Liberalen setzen sich dafür ein, dass der Asylantrag bereits in den 
 Herkunftsstaaten der Asylsuchenden gestellt werden kann, um anschließend eine 
 geregelte Einreise in die EU ermöglichen zu können. Die europäische 
 Grenzschutzbehörde Frontex wollen wir personell und finanziell besser ausstatten und 
 dadurch einen besseren Schutz an den EU-Außengrenzen gewährleisten. Das oberste Ziel 
 dieser Behörde ist das Retten von Menschenleben. Daher legen wir Wert auf Aufklärung 
 bei Gewalt durch Frontex-Personal, wie beispielsweise Pushbacks. Grenzbarrieren, wie 
 Zäune o.ä. lehnen wir genauso wie innereuropäische Grenzkontrollen grundsätzlich 
 ab. 

 Wir begreifen die Flüchtlings- und Migrationspolitik als gesamteuropäische Aufgabe
 Wir wollen das Dublin-Verfahren durch ein neues Verfahren, das alle Mitgliedstaaten 
 der EU gerecht einbindet, ablösen. Dafür soll ein gesamteuropäischer, verbindlicher 
 Verteilungsschlüssel eingeführt werden, der sich unter anderem an Bevölkerungszahl, 
 Wirtschaftskraft und Arbeitslosenquote orientieren soll. Staaten, die dagegen 
 verstoßen, müssen härter sanktioniert werden. Den innerdeutschen Verteilungsschlüssel 
 wollen wir unter Berücksichtigung der einzelnen Aufnahmekapazitäten in den 
 Bundesländern anpassen. Eine generelle Obergrenze zur Aufnahme von Flüchtlingen 
 lehnen wir ab. Wir setzen uns dafür ein, dass die Bundesrepublik Deutschland zügig 
 weitere Rückführungsabkommen mit den Herkunftsländern illegaler Einwanderer 
 abschließt. Staaten, die sich der Rücknahme ihrer Staatsangehörigen verweigern, 
 müssen mit spürbaren Sanktionen belegt werden. Hierzu gehört auch die Kürzung von 
 Entwicklungshilfe. 

 Eine schnelle Rückführung ist wichtig, um denen zu helfen, die wirklich 
 schutzbedürftig sind und unsere Werte teilen. Wer in Deutschland straffällig wird, 
 hat keinen Platz in unserer Gesellschaft. Daher setzen wir uns für die konsequente 
 Abschiebung von Verbrechern und Gewaltstraftätern ein. 

Der zunehmende Fach- und Arbeitskräftemangel stellt unsere Wirtschaft 
 und Gesellschaft vor große Herausforderungen. Wir sehen Migration als Chance, 
 den aktuellen Fach- und Arbeitskräftemangel zu bekämpfen. Dazu benötigt es 
 eine gesteuerte Einwanderungspolitik in den Arbeitsmarkt mit klaren Kriterien. Das 
 von der FDP umgesetzte Fachkräfteeinwanderungsgesetz ist ein wichtiger Schritt. Wir 
 setzen uns für eine gezielte Fachkräfteeinwanderung, über eine Ausweitung der EU- 
 weiten BlueCard und einer Chancencard mit Punktesystem nach kanadischem Vorbild für 
 all diejenigen ein, die ohne direktes Arbeitsplatzangebot für die Arbeitssuche 
 nach Deutschland kommen wollen. 

 Es ist weiterhin wichtig, dass Flüchtlinge, die ihren Aufenthaltsstatus aufgrund einer 
 Entspannung der Lage im Heimatland verlieren, die Chance haben in Deutschland auch 
 dauerhaft zu bleiben, wenn sie sich integriert haben, und für ihren eigenen 
 Lebensunterhalt aufkommen können. 

 Sozialpolitik 

In Deutschland werden Menschen in Not von unserem Sozialstaat aufgefangen, damit sie 
 weiterhin in Würde leben können. Das sehen wir Junge Liberale als große 
 Errungenschaft. Was der Staat in einer solchen Situation leistet, muss aber auf 
 Gegenseitigkeit beruhen. Es muss verlangt werden, dass sich umgehend um eine Arbeit 
 bemüht wird. Unser Sozialstaat darf nicht der Wirkung einer Hängematte gleichkommen, 
 sondern der eines Sprungbretts. Eine zentrale Rolle spielt dabei, dass Menschen 
 schneller und einfacher in Arbeit vermittelt werden. Verständnis haben wir für 
 Menschen, die kurzfristig in eine Notsituation kommen, großen Respekt vor denen, die 
 jeden Tag Leistung für unseren Wohlstand erbringen. Wer arbeitet, muss spürbar mehr 
 in der Tasche haben. 

 Mit rund 37% ist der Posten Arbeit und Soziales der mit Abstand umfangreichste im 
 Bundeshaushalt. Wir müssen den Sozialstaat schlanker und unbürokratischer gestalten, 
 um viel stärker in unsere Zukunft investieren zu können. Ein immer teurer werdender 
 Sozialstaat verspielt die Chancen der jungen Generation. 

Das aktuelle Finanzierungsmodell der gesetzlichen Rentenversicherung ist aufgrund des 
 demografischen Wandels nicht mehr tragbar. Laut Prognosen werden es 2030 nur noch 
 anderthalb Beitragszahler pro Rentenbezieher sein. Das Umlagesystem zur Finanzierung 
 der Rente stößt absehbar an seine Grenzen. Im aktuellen Bundeshaushalt bezuschusst 
 der Bund das Rentensystem mit über 127 Milliarden Euro – fast ein Viertel des 
 Bundeshaushaltes. 

 Es benötigt eine starke Aktienrente zur Stabilisierung der Rentenfinanzen, die 
 langfristige Wertsteigerungen am Aktienmarkt nutzt. Der Bund muss nun in einem ersten 
 Schritt endlich und jährlich fortlaufend 10 Milliarden Euro am Kapitalmarkt über eine 
 Stiftung investieren. Diese legt das Geld langfristig und breit in Aktien an. Der 
 Betrag soll stetig erhöht werden. Zukünftig sollte ein Teil der Einnahmen der 
 gesetzlichen Rentenversicherung für das Generationenkapital aufgewendet werden, das 
 eine neue, zusätzliche Komponente zur Finanzierung der gesetzlichen 
 Rentenversicherung darstellt. Auch sollten Staatsanleihen an die Stiftung übertragen 
 werden können. Die daraus gewonnene Rendite sichert dann die Rentenversicherung. 

 Das Bürgergeld in der aktuellen Form verringert den Abstand zwischen der Summe an 
 beziehbaren Sozialleistungen und Netto-Erwerbseinkommen von Geringverdienern, wodurch 
 sich Leistung insgesamt weniger lohnt. Das ist wirtschafts- und 
 gesellschaftspolitisch nicht vermittelbar. Daher soll statt der Übernahme von Wohn- 
 und Nebenkosten, das Bürgergeld mit dem Wohngeld und dem Wohnkostenzuschuss 
 zusammengelegt und in Form einer Pauschale ausgezahlt werden. Die Pauschale soll sich 
 am Durchschnitt des günstigsten Drittels der Mietpreise der jeweiligen Region 
 orientieren. Außerdem ist die konsequente Ausschöpfung von Sanktionsmechanismen 
 notwendig. Gründe für die Ablehnung eines Jobangebots der Bundesagentur für Arbeit 
 müssen auch beschränkt werden. Ebenfalls braucht es eine weitere Anhebung der Mini- 
 und Midijobgrenzen. 

 Offene Gesellschaft 

 Im Zentrum des Liberalismus steht die Freiheit des Individuums. Wir Jungen Liberalen 
 streben nach einer freien, vielfältigen und offenen Gesellschaft, in der jede und 
 jeder sich frei entfalten kann. Wir sehen es als die staatsbürgerliche Pflicht eines 
 jeden Bürgers, Fremdenfeindlichkeit, Rassismus, Antisemitismus und 
 Demokratiefeindlichkeit entschieden entgegenzutreten. Die sexuelle und 
 geschlechtliche Identität einer Person ist für uns selbstverständlich zu respektieren 
 und Teil einer vielfältigen Gesellschaft. Deutschland muss sich international für 
 eine UN-Konvention zum Schutz queerer Menschen einsetzen. 

 In Deutschland möchten wir Leihmutterschaften sowie Embryonen- und Eizellspenden 
 legalisieren. Der Schutz des Selbstbestimmungsrechts der Frau über ihren Körper muss 
 dabei oberste Priorität haben. Nach der Geburt müssen hinreichende Schutzinstrumente 
 zur Verfügung stehen. Zur Selbstbestimmung der Frau zählt auch der legale und sichere 
 Zugang zu Schwangerschaftsabbrüchen. Die FDP hat mit der Abschaffung des Paragrafen 
 §219a eines ihrer zentralen Wahlversprechen eingelöst. Endlich kann richtige 
 Aufklärungsarbeit hinsichtlich Schwangerschaftsabbrüchen seitens der Ärzte geleistet 
 werden. 

 Alle Ehepartner sollen gemeinsam Eltern eines Kindes werden können. Die Adoption ist 
 für unverheiratete Partner – unabhängig von der sexuellen Orientierung und Identität 
 – zu erleichtern. Dabei sprechen wir uns für die Abschaffung des Polygamieverbots aus 
 und fordern die Schaffung von rechtlichen Rahmenbedingungen für die Anerkennung der 
 Mehrelternschaft. 

 Das Kindeswohl muss stets an erster Stelle stehen. Kinder, deren Eltern mit der 
 Erziehung und der Versorgung überfordert sind und ihrer Verantwortung nicht 
 nachkommen können, sollte ein neues, liebendes und verantwortungsvolles zuhause 
 geschenkt werden. Daher muss die Vermittlung in Pflegefamilien unkomplizierter 
 werden. Familien, die Pflegefamilien werden möchten, müssen klare und einheitliche 
 Kriterien erfüllen, dürfen jedoch nicht mit unnötiger Bürokratie gegängelt werden. 

 Ziel muss es sein, die im Rahmen der Istanbul-Konvention definierten Kapazitäten von 
 einem bereitgestellten Frauenhausplatz pro 10.000 Einwohnern der Gebietskörperschaft 
 aufzubauen und die Plätze finanziell für alle Frauen zu öffnen. Zusätzlich ist es 
 unser gesellschaftliches und feministisches Ziel, häusliche Gewalt und Gewalt gegen 
 Frauen nachhaltig zu bekämpfen. In Zusammenarbeit mit den Kommunen und den 
 tragenden Institutionen vor Ort muss sich der Bund dafür einsetzen, Wohnraum für 
 Frauen und Kinder zu finden, die den Schritt aus dem Frauenhaus in ein 
 selbstbestimmtes und gewaltfreies Leben gehen. 

 Die von FDP-Bundesjustizminister Marco Buschmann angestoßene Einführung von 
Verantwortungsgemeinschaften als rechtliche Alternative zur Ehe ist für uns ein 
 zentrales Anliegen. Wir glauben, dass Menschen die Möglichkeit haben sollten, ihre 
 Beziehungen unabhängig vom klassischen Ehemodell rechtlich abzusichern. 
 Verantwortungsgemeinschaften bieten die Flexibilität, die unsere vielfältige 
 Gesellschaft benötigt, um den unterschiedlichen Formen des Zusammenlebens gerecht zu 
 werden. Ebenfalls ist die Reform des Namensrechts, durch welches individuelle 
Lebensentwürfe nicht mehr durch traditionelle und veraltete Namensregeln 
 eingeschränkt werden, eine große Errungenschaft. Die Aufhebung des Blutspendeverbots, 
 welches homosexuelle Männer lange diskriminiert hat, war überfällig und ist durch die FDP gelungen. 

 Der Schutz des Individuums im digitalen Raum und die Wahrung der Privatsphäre sind 
 für uns als Junge Liberale zentrale Anliegen. In einer zunehmend vernetzten Welt ist 
 es unerlässlich, dass persönliche Daten und die digitale Selbstbestimmung geschützt 
 werden. Wir setzen uns dafür ein, dass jede Person die Kontrolle über ihre eigenen 
 Daten behält und dass Datenschutzgesetze so ausgestaltet werden, sodass sie den 
 modernen Herausforderungen der Digitalisierung gerecht werden.  

 Wir fordern strengere Regelungen gegen die anlasslose Massenüberwachung und setzen 
 uns dafür ein, dass staatliche Eingriffe in die Privatsphäre nur in eng definierten 
 und gerechtfertigten Fällen erfolgen dürfen. Gleichzeitig muss die digitale 
 Infrastruktur so gesichert werden, dass sie vor Cyberangriffen geschützt ist, ohne 
 dabei die Freiheiten der Bürgerinnen und Bürger einzuschränken.  

 Die Entscheidung des Einzelnen, seinem Leben entsprechend seinem Verständnis von 
 Lebensqualität und Sinnhaftigkeit der eigenen Existenz ein Ende zu setzen, ist als 
 Akt autonomer Selbstbestimmung von Staat und Gesellschaft zu respektieren. Die 
 Freiheit, sich das Leben zu nehmen, umfasst auch die Freiheit, hierfür bei Dritten 
 Hilfe zu suchen und Hilfe, soweit sie angeboten wird, in Anspruch zu nehmen. Wir 
 treten daher für die Straffreiheit der Sterbehilfe – auch der aktiven – 
 einschließlich des Zugangs zu entsprechenden Medikamenten ein. 

 Wir fordern die konsequente Trennung von Staat und Kirche. Dazu wollen wir die 
Staatsleistungen an die Kirchen ablösen und die Staatskirchenverträge abschaffen. Die 
 Sonderrechtsstellung kirchlicher Träger, auch im Arbeitsrecht ist abzuschaffen. 
Religions- und Weltanschauungsgemeinschaften sollen ausschließlich privatrechtlich 
 organisiert sein. Bis dahin muss der Kirchenaustritt auch der Kirche gegenüber 
 kostenfrei und digital erklärt werden können. Der Einzug der Kirchensteuer durch den 
 Staat muss beendet werden. Der Gottesbezug in der Präambel des Grundgesetzes ist zu 
 streichen. Wir fordern eine schonungslose Aufklärung des Kindesmissbrauchs innerhalb 
 der Kirchen und die Aufarbeitung der systematischen Vertuschung der Taten. 

 Mobilität der Zukunft 

 Wir sehen Infrastruktur als die Lebensgrundlage einer wachsenden Wirtschaft. Die 
Mobilität der Zukunft ist ein zentraler Baustein für Klimaneutralität und die 
wirtschaftliche Entwicklung unseres Landes sowie das Wohlergehen seiner Bürgerinnen 
 und Bürger. Mobilität ermöglicht den Zugang zu Arbeitsplätzen, zu Bildung und zu 
 sozialen Aktivitäten. Schlaglöcher beeinträchtigten unsere Straßenqualität, 
 unzuverlässige Züge erschweren das Pendeln und fehlende Anbindungen isolieren 
 ländliche Regionen. Das wollen wir ändern. Eine moderne und nachhaltige 
 Mobilitätspolitik muss daher das Ziel haben, alle Verkehrsformen nachhaltig 
 miteinander in Einklang zu bringen, ohne die Freiheit des Einzelnen zu beschneiden. 
 Jeder Mensch soll die Freiheit haben, sich für die Verkehrsmittel zu entscheiden, die 
 am besten zu seinen Bedürfnissen passen. Wir sind davon überzeugt, dass eine 
 Mobilitätspolitik, die auf Innovation, Vielfalt und Vernetzung setzt, die Grundlage 
 für eine zukunftsfähige Gesellschaft bildet – ohne Bevormundung, sondern mit dem 
 Ziel, die Lebensqualität jedes Einzelnen zu verbessern und die Wirtschaftskraft 
 unseres Landes zu stärken. 

 Für Innovationen wie das autonome Fahren, Drohnen oder Flugtaxis wollen wir einen 
 unkomplizierten und zukunftsfähigen rechtlichen Rahmen schaffen. Den ländlichen Raum 
 wollen wir durch kluge Verkehrskonzepte wie Rufbusse, Carsharing und gute 
 Infrastruktur besser anbinden. Den ÖPNV wollen wir bedarfsgerecht ausbauen. Zur 
 Anbindung in die Städte wollen wir Park and Ride-Systeme ausbauen und attraktiver 
 machen. Fläche in Großstädten ist teuer. Daher begrüßen wir Konzepte, die Park&Ride 
 Parkplätze außerhalb der Städte mit gut getakteten Busverbindungen in die Innenstädte 
 verbinden. Wir setzen uns dafür ein, dass das Mindestalter zum Erwerb eines Pkw- 
 Führerscheins auf 16 Jahre herabgesetzt wird. Die Einführung eines generellen 
 Tempolimits lehnen wir ab. Stattdessen wollen wir variable Tempolimits mithilfe von 
 digitalen Verkehrsschildern einführen. Radverkehrsinfrastruktur wollen wir ausbauen 
 und absichern. Bei jeder Verkehrsplanung müssen die Bedürfnisse des Radverkehrs 
 berücksichtigt werden. Den Ausbau von Radwegen, baulich abgetrennte Radfahrstreifen 
 und Fahrrad-Highways wollen wir weiterentwickeln. 

 Die Jungen Liberalen wollen das Streikrecht reformieren. Die Tarifautonomie 
 gewährleistet Stabilität und einen fairen Interessensausgleich, darf jedoch nicht 
 missbraucht werden. Wir wollen eine Ankündigungspflicht für Streiks von 72 Stunden 
 erproben, ein verpflichtendes Mediationsverfahren einführen und gewährleisten, dass 
 die Grundversorgung in der kritischen Infrastruktur aufrechterhalten bleibt. 

 Die Einführung des Deutschlandtickets ist die größte Innovation im öffentlichen 
 Personenverkehr seit Bestehen der Bundesrepublik Deutschland. Sie fußt auf der Idee 
 eines liberalen Verkehrsministers. Menschen leben nicht in Waben, sondern in der 
 Realität. Das Verkehrsangebot muss ihre Bedürfnisse abdecken. Das FDP-geführte 
 Verkehrsministerium hat die größten Investitionen in die Schiene seit Bestehen der 
 Bundesrepublik Deutschland auf den Weg gebracht und eine Sanierungsoffensive 
 gestartet. Dank dieses Einsatzes wird das marode gesparte Schienensystem nun Schritt 
 für Schritt auf den neusten technischen Stand gebracht. Das sorgt für mehr 
 Zuverlässigkeit und Pünktlichkeit auf unseren Schienen. Die Gründung der DB InfraGO 
 war ein erster Schritt zur Modernisierung der Schieneninfrastruktur. Damit verbunden 
 setzen wir uns weiterhin dafür ein, dass die Infrastruktur und der Bahnbetrieb bei 
 der Schiene vollständig getrennt wird. Dafür braucht es mehr Wettbewerb und eine noch 
 schnellere Modernisierung. 

 Wir Junge Liberale möchten das Ermöglichen von mehr Wettbewerb auf der Schiene 
 ausweiten, um ein besseres Angebot zu schaffen. Wie auch auf der Straße soll die 
 Schiene und damit die Infrastruktur an sich staatlich sein. Auf der Schiene soll es 
 einen marktwirtschaftlichen Wettbewerb um das beste Angebot geben. Daher möchten wir 
 die Unternehmensanteile der Bahn, die für den Verkehr auf der Schiene verantwortlich 
 sind, ausgliedern. 

 Die DB InfraGO AG, DB Kommunikationstechnik sowie DB Energie GmbH sollen fusionieren 
 und als direkte staatliche Infrastrukturgesellschaft für den Ausbau und die 
 Instandhaltung der Schieneninfrastruktur, der Technik und aller Bahnhöfe als auch für 
 die Energieversorgung verantwortlich sein, um Synergieeffekte zu schaffen. 

 Wir stehen für das Ziel eines Deutschlandtakts bis 2030, wenn möglich sogar früher 
 ein. Bei der Ausschreibung der Verbindungen muss daher Voraussetzung sein, dass eine 
 Abstimmung der Anschlusszeiten erfolgt. 

Das Angebot in ländlichen Regionen möchten wir durch das Reaktivieren von 
 stillgelegten Bahnstrecken ausbauen. 

 Klimawandel 

 Der Klimawandel ist die größte Bedrohung der Freiheit unserer und der nachfolgender 
 Generationen. Daher ist Klimaschutz das Kernthema für uns Liberale. Gleichzeitig ist 
 ein nachhaltiges, klimaneutrales Leben die größte Chance für unsere Lebensqualität. 
 Günstige Energie, saubere Luft, leise Innenstädte und Wirtschaftswachstum durch 
 moderne Technologien sind unsere Visionen einer gelungenen Klimaschutzpolitik. In 
 einer krisengeprägten Zeit, in der Menschen um die Zukunft bangen, muss der 
 Klimaschutz ein effektiver Kampf für eine lebenswerte Zukunft in Wohlstand sein. 

 Wir setzen auf einen harten Klimaschutz mit einem konsequenten Verbot, mehr CO2 
auszustoßen, als das Pariser Klimaabkommen zulässt. Dazu gehen wir nach dem 
Verursacherprinzip. Klimaschädliches Verhalten erzeugt Kosten, die vom Verursacher 
 getragen werden müssen. Der Staat muss die Rahmenbedingungen setzen und durch 
gezielte Investition in moderne und klimafreundliche Infrastruktur die Grundlagen für 
 ein klimaneutrales Leben in Wohlstand setzen. 

 Beim Klimaschutz gilt nicht je mehr Maßnahmen, desto besser. Es braucht die 
 effizientesten Maßnahmen, um zielgerichtet klimaneutral zu werden und gleichzeitig 
 sparsam mit Steuergeldern und Eingriffen in das Leben der Bürgerinnen und Bürgern 
 umzugehen. Ineffiziente Maßnahmen kann sich weder das Klima noch der Staat leisten. 

 Klimaschutz muss sozial gerecht sein. Wir setzen uns weiterhin mit Nachdruck für die 
Klimadividende ein. Die Einnahmen des Staates durch die Bepreisung von CO2 sollen pro 
 Kopf an die Bürger des Landes zurückgezahlt werden. Das belohnt klimafreundliches 
 Verhalten und entlastet sozial Schwächere überproportional. 

 Der EU-Emissionshandel (EU-ETS) ist die erfolgreichste Klimaschutzmaßnahme aller 
 Zeiten. Die Freien Demokraten setzen sich seit langem akribisch dafür ein, den EU-ETS 
 schnellstmöglich auf alle Sektoren und geografisch auszuweiten. Die Politik gibt 
 vor, wie viel CO2 im Jahr ausgestoßen werden darf. Für den Ausstoß müssen Zertifikate 
 erworben werden, die von Jahr zu Jahr weniger und damit teurer werden. Wer hingegen 
 besonders viel CO2 spart, muss weniger Zertifikate kaufen und spart Geld und wer CO2 
 speichert, muss dafür Geld erhalten. So schaffen wir Anreize für Investitionen in 
 klimafreundliche Technologien und können die Pariser Klimaziele zuverlässig 
 erreichen. Es ist gut, dass der Straßenverkehr, Gebäudesektor und Seeverkehr 
 zukünftig Teil des EU-ETS sein werden. 

 Wir fordern, die kostenlose Verteilung von CO2-Zertifikaten zu beenden. Sie ist eine 
klimaschädliche Subvention, die wir ablehnen. Der Ausstoß von CO2 erzeugt 
 Umweltschäden und damit einhergehende Kosten. Alle Verursacher müssen die 
 entsprechenden Kosten tragen. 

Klimaschädliche Subventionen schaden nicht nur der Umwelt, sondern auch dem 
 Staatshaushalt. Sie behindern effektiven marktwirtschaftlichen Klimaschutz wie den 
 europäischen Zertifikatehandel. Wir setzen uns daher für die Abschaffung 
 klimaschädlicher Subventionen ein. Dazu gehören unter anderem die Begünstigungen für 
 die Braunkohlewirtschaft, Energiesteuervergünstigungen für Kohle, kostenfreie 
 Zuteilung der CO2-Emissionsberechtigungen, Energiesteuervergünstigung für 
 Dieselkraftstoff, Energiesteuerbefreiung der Binnenschifffahrt, 
 Energiesteuerbefreiung des Kerosins und Mehrwertsteuerbefreiung für internationale 
 Flüge

 Im Sinne des Klimaschutzes möchten wir die Mehrwertsteuerermäßigung für tierische 
 Produkte abschaffen und im Gegenzug die Mehrwertsteuer für Obst, Gemüse, Pilze sowie 
 Hülsenfrüchte auf null setzen

 Wir müssen den Ausbau erneuerbarer Energien weiter vorantreiben. Dazu gehört die 
 weitere Ausweisung von Flächen für erneuerbare Energien und Beschleunigung von 
 Planungs- und Genehmigungsverfahren. Den Ausbau von Solarenergie fordern wir auf allen 
 öffentlichen Gebäuden und an allen Schienenstrecken, Landstraßen, Bundesstraßen und 
 Rasthöfen, wo es technisch möglich und physikalisch sinnvoll ist. 

 Der Klimawandel ist die größte Herausforderung der Menschheit. Es ist essenziell, 
 dass die internationale Staatengemeinschaft die Ziele des Pariser Klimaabkommen 
 vollständig erreicht. Diese globale Herausforderung muss auch global gelöst werden. 
 Dazu ist es wichtig, dass der Klimaschutz zentraler Bestandteil der deutschen und 
 europäischen Außenpolitik ist. 

 Die geografische Ausweitung des EU-Emissionshandels ist uns daher ein zentrales 
 Anliegen. Die Ausweitung des Zertifikatehandels über die Grenzen der EU hinaus ist 
 bereits in Norwegen, Island und Liechtenstein erfolgreich. Eine weitere Ausweitung 
 sorgt auch für einen effizienteren Klimaschutz. Eine Verankerung dieses oder 
 vergleichbarer Mechanismen in allen europäischen Handelsabkommen ist daher umgehend 
 umzusetzen. 

 Wir möchten die Vision eines weltweiten Klimaclubs mitgestalten und vorantreiben. Von 
 einem engen Austausch über politische und technologische Innovationen sowie nationale 
 Klimaanpassungsmaßnahmen sollen Mitgliedsstaaten profitieren. Wirtschaftliche 
 Vorteile, unter anderem durch wegfallende Zölle, bieten Anreize, die Voraussetzungen 
 für einen Bündnisbeitritt zu erfüllen. Der Ausbau erneuerbarer Energien und der 
 Transfer von klimaschützenden Technologien in Entwicklungsländer sollen bei den 
 Klimaclubs eine Schlüsselrolle spielen. 

 Das Pariser Klimaabkommen benötigt einheitliche Maßstäbe und Referenzjahre. Auch 
 reichen die selbstgesetzten Ziele (NDCs) nicht aus, um die Ziele des Pariser 
 Klimaabkommens zu erreichen. Es braucht eine stärkere Verpflichtung für die einzelnen 
 Staaten und global ambitioniertere Ziele. 

 Innere Sicherheit 

 Unser Zusammenleben im demokratischen Miteinander steht vor ernsten 
 Herausforderungen. In einer Welt, die zunehmend von geopolitischen Spannungen, 
 politischem Extremismus, Terrorismus, Islamismus, organisierter Kriminalität und 
 digitalen Bedrohungen geprägt ist, ist es unsere oberste Pflicht, die Sicherheit 
 unserer Bürgerinnen und Bürger zu gewährleisten. Die Werte, auf denen unser 
 freiheitlich-demokratisches System fußt, dürfen nicht dem Druck von extremistischen 
 Kräften, von innen und von außen zum Opfer fallen. Es braucht jetzt entschlossenes 
 Handeln, um unsere Grundrechte zu schützen, sozialen Frieden herzustellen und innere 
 Sicherheit zu gewährleisten. Die Sicherheit, die wir heute genießen, ist das Ergebnis 
 harter Arbeit und eines langen Kampfes für Freiheit und Gerechtigkeit. Setzen wir 
 diese Errungenschaft nicht leichtfertig aufs Spiel. 

 Demokratische Strukturen entwickeln sich ständig weiter. Diese Entwicklung wollen wir 
 Jungen Liberalen aktiv begleiten und unsere Demokratie und den Parlamentarismus 
 stärken. Die Jungen Liberalen setzen sich dafür ein, die Legislaturperiode auf fünf 
 Jahre zu verlängern, um dadurch der Komplexität von Gesetzen gerecht zu werden und 
 die tatsächliche Arbeitszeit von Regierungen zu verlängern. Es ist gut, dass das 
 BVerfG die Wahlrechtsreform der Ampel-Koalition in großen Teilen bestätigt hat – das 
 sorgt für eine Verkleinerung des Bundestages und ein handlungsfähiges Parlament. Das 
 Wahlalter für die Wahlen zum Deutschen Bundestag wollen wir auf 16 Jahre senken. 
 Junge Menschen nehmen bereits in vielen Lebensbereichen Verantwortung wahr, werden 
 aber von der politischen Teilhabe ausgeschlossen. Das Wahlrecht ab 16 ist gelebte 
Generationengerechtigkeit. Das Demokratiefördergesetz in der jetzigen Form lehnen wir 
 ab. Demokratieförderung funktioniert nicht im Gießkannenprinzip. Wir wollen klare 
Transparenzvorgaben, eine Extremismusklausel im Gesetz und mehr Sensibilisierung für 
 Desinformation. 

 Deutschland muss sich – in einer starken Demokratie – vor neuen Katastrophen und 
 Terrorismus schützen. Wir brauchen einen handlungs- und durchsetzungsstarken 
 Rechtsstaat, der Sicherheit und Freiheit gleichermaßen gewährleistet. Wir wollen 
Polizei und Justiz besser ausstatten, unsere Sicherheitsarchitektur erneuern und den 
 Feinden des Rechtsstaats entschieden entgegentreten. Dafür wollen wir unter anderem 
Europol zu einem europäischen Kriminalamt ausbauen. Terrorismus, organisierte 
 Kriminalität und Cyberkriminalität machen nicht an Landesgrenzen halt. Um der 
 organisierten Kriminalität besser entgegentreten zu können, fordern wir eine bessere 
 Koordination zwischen Europol, Interpol und nationalen Polizeibehörden zur 
 effektiveren Bekämpfung grenzüberschreitender krimineller Netzwerke. 

 Die Jungen Liberalen setzen sich für eine Präventionsstrategie gegen islamistische 
 Radikalisierung ein. Wir wollen bestehende Präventions- und 
 Deradikalisierungsprogramme bewerten und verbindliche Standards für Bund und Länder 
 erarbeiten. Um einen freien und demokratischen Islam in Deutschland zu ermöglichen, 
 braucht es Strukturen, die Hass und Hetze auffangen und frühzeitig im Keim ersticken. 

 Die Jungen Liberalen wollen die Zusammenarbeit zwischen Sicherheitsbehörden auf 
 nationaler und internationaler Ebene verbessern und in moderne Technologien und 
 Schulungen investieren, damit Sicherheitskräfte effektiv und vor allem rechtmäßig 
 handeln können. Die Polizei wollen wir besser und funktionaler ausstatten. Ursachen 
 von Terrorismus wollen wir bereits an der Wurzel bekämpfen. Deshalb wollen wir auf 
 internationaler Ebene Bemühungen anstrengen, um Krisenregionen zu stabilisieren. Wir 
 wollen soziale Ungerechtigkeit und Diskriminierung bekämpfen und die Integration von 
 Migrantinnen und Migranten mit gezielten Maßnahmen fördern. 

 Die Jungen Liberalen lehnen eine flächendeckende Videoüberwachung und automatische 
 biometrische Gesichtserkennung im öffentlichen Raum ab. 

Das Cannabisgesetz der Ampel ist ein historischer Schritt in die richtige Richtung
 Eine Legalisierung von Cannabis als Genussmittel für Erwachsene war längst 
 überfällig. Die Verbotspolitik der vergangenen Jahrzehnte ist gescheitert an der 
 Realität steigender Konsumzahlen. Das Cannabisgesetz ist in seiner jetzigen Form 
 nicht ausreichend, um den Schwarzmarkt auszutrocknen und die damit verbundenen 
 Gefahren für die Gesundheit der Konsumenten und die Jugend zu beseitigen. Für einen 
 wirksamen Schutz der Gesundheit und der Jugend ist es nötig, ein vollständig legales 
 Angebot zu schaffen. Daher fordern wir weitere nötige Fortschritte in der 
 Drogenpolitik. 

 Aktuell ist aber zu beobachten, dass die Legalisierung über den Weg der Cannabisclubs 
 nur schleppend vorankommt. Cannabisclubs sind Bürokratiemonster und lassen den Weg 
 zum Dealer attraktiv erscheinen. Wir setzen uns daher für eine Legalisierung ein, die 
 den Verkauf von Cannabis in lizenzierten Geschäften umfasst

Eine Begrenzung des Besitzes von Cannabis in Höhe von 25 Gramm lehnen wir ab. Die 
 damit einhergehende Kriminalisierung ist eine unbegründete Ungleichbehandlung zu 
 anderen schädlichen Substanzen wie Alkohol oder bedenklicher Arzneimittel. Darüber 
 hinaus lehnen wir das Konsumverbot in Cannabis-Clubs ab. Gemeinsamer Konsum ist 
 nichts Strafbewehrtes. 

 Die Einrichtung von Konsumräumen in Städten über 100.000 Einwohnern ist uns ein 
 wichtiges Anliegen. An diese Räumlichkeiten ist ein niedrigschwelliges Angebot zur 
 Suchtberatung anzugliedern. Den Nutzenden dieser Einrichtungen soll hier schnell, 
 unkompliziert und unverbindlich psychologische und therapeutische Hilfe angeboten 
 werden. 

 In den Konsumräumen soll es eine Ausgabe für Konsumutensilien und Hygienemittel 
 geben. Außerdem hygienische Sanitäranlagen, ein Tauschangebot für altes Besteck, wie 
 z.B. Spritzen, ein Verweilbereich für die gerade Beeinflussten und Räumlichkeiten zur 
 vorübergehenden Entgiftung. Zudem soll die Möglichkeit zum Drug-Checking bestehen.  

Mentholzigaretten, aromatisierte Tabakprodukte und Snus sind ebenfalls zu 
 legalisieren

 Außenpolitik 

 Wir Junge Liberale stehen für eine Außenpolitik, die die wirtschaftlichen und 
 politischen Interessen Deutschlands und Europas und unsere Werte ins Zentrum stellt. 
 In einer zunehmend vernetzten Welt ist die enge Zusammenarbeit mit unseren 
 Verbündeten besonders wichtig. 

 Unsere Zukunft liegt in Europa - die Europäische Union ist das erfolgreichste Projekt 
 zur Friedenssicherung und wirtschaftlicher Zusammenarbeit der Geschichte. Deutschland 
 hat als Exportland wirtschaftlich stark von der Europäischen Union profitiert. Um 
 ihre Unterstützung in der Bevölkerung zu sichern, ist es wichtig, die europäischen 
 Institutionen und Prozesse demokratischer und bürokratieärmer zu gestalten. So muss 
 dem Europäischen Parlament endlich ein Initiativrecht für Vorschriften gewährt 
 werden. Nur auf diese Art können politische Initiativen von den Volksvertretern der 
 Europäerinnen und Europäer ausgehen. Zusätzlich wollen wir das Organ der Europäischen 
 Kommission reformieren. Die Europäische Union braucht eine echte und demokratisch 
 legitimierte Regierung, die nicht wie die Kommission als verlängerter Arm 
 nationalstaatlicher Interessen dient. Daher muss die Auswahl der Mitglieder auch 
 unabhängig von ihrer Staatszugehörigkeit stattfinden. Als Junge Liberale sind wir 
 überzeugt, dass die innere Rechtstaatlichkeit und Demokratie der Mitgliedsstaaten 
geschützt werden müssen. Hierfür muss die EU einen größeren Handlungsspielraum 
 hinsichtlich Sanktionen gegen Regierungen haben, die die grundlegen Freiheiten und 
 Rechte ihrer Bürger verletzen. Wir Junge Liberale sind entschlossen, eine Regierung 
 wie die aktuelle Ungarns nicht weiter mit Steuergeld zu unterstützen. Zusätzlich 
 fordern wir eine Reform der EU-Finanzpolitik. Die Mittel müssen effizienter und 
 zielgerichteter in Projekte im Bereich Infrastruktur, Klimaschutz, Forschung und 
 Bildung eingesetzt werden. Dabei soll es eine langfristige Haushaltsplanung geben

 Wir Jungen Liberalen setzen uns auch für eine stärkere europäische Zusammenarbeit und 
 eine gemeinsame Außen- und Sicherheitspolitik der EU ein, die Europa auf der globalen 
 Bühne handlungsfähig und einflussreich macht. 

Die Bürger der Ukraine kämpfen um ihre Freiheit. Sie kämpfen um die Freiheit ganz 
 Europas. Deshalb müssen sie jede Unterstützung erhalten, die Deutschland und die 
 anderen europäischen Staaten leisten können. Die Ukraine muss diesen Krieg gewinnen 
 und damit der Welt zeigen, dass das Völkerrecht gilt. Der völkerrechtswidrige 
 Angriff,auf ein in Frieden lebendes Land darf sich nicht lohnen. Wir Junge Liberale 
 fordern, dass die Ukraine mit ausreichend Finanzmitteln und Rüstungsgütern 
 ausgestattet wird, um den Krieg zu gewinnen.  Die Unterstützung der ukrainischen 
 Bevölkerung durch humanitäre Hilfe wie Lebensmitteln, Gesundheitsversorgung und 
 psychosozialer Unterstützung möchten wir weiterhin ausbauen. 

Für uns Junge Liberale sind Menschenrechte unverhandelbar und universell gültig. Die 
 Volksrepublik China begeht massive Menschenrechtsverbrechen gegenüber Millionen von 
 Uiguren, Kasachen, Kirgisen, Hui und Tibetern. Sie werden aufgrund ihres Glaubens 
 sowie ihrer Kultur und Sprache gegen ihren Willen in Internierungslagern 
 festgehalten. Dort findet Zwangsarbeit und Folter statt. Doch genau von diesem Regime 
 ist Deutschland und Europa in hohem Maße abhängig. Deshalb sehen wir die 
 Volksrepublik auf ihrem Weg zur Weltmacht als totalitäres Sicherheitsrisiko. Die 
 chinesische Regierung versucht durch Monopole und den Besitz kritischer Infrastruktur 
 gezielt wirtschaftliche Abhängigkeiten zu schaffen, um ihre Interessen entgegen der 
 deutschen und europäischen Interessen durchzusetzen. Für uns ist klar, kritische 
 Infrastruktur gehört in demokratische Hand. Peking schafft globale Abhängigkeiten und 
 sichert sich mit hoch verzinsten Krediten in Entwicklungsregionen, aber auch in 
 Europa politischen Einfluss. Es braucht daher einen ambitionierteren Risikoabbau 
 gegenüber China. Die Europäische Union muss umgehend diese Art des chinesischen 
 Neokolonialismus in die Schranken weisen und unabhängig von dem Handeln der Regierung 
 in Peking werden. 

 Wir stehen hinter dem Staat Israel und dessen Recht auf Selbstverteidigung. Am 7. 
 Oktober 2023 startete die Terrororganisation Hamas einen Großangriff auf die 
 israelische Zivilbevölkerung. Hunderte Menschen wurden getötet und als Geiseln 
 genommen. Deshalb hat Israel das Recht, sich selbst zu verteidigen, die Hamas zu 
 bekämpfen und alle Geiseln zu befreien. In Deutschland dürfen wir Antisemitismus 
 keinen Platz in unserer Gesellschaft bieten – egal aus welcher Richtung er kommt. 

 Die zivile Bevölkerung leidet unter den Folgen des Terrors der Hamas. Israel, 
 Deutschland und die internationale Staatengemeinschaft müssen viel mehr tun, um das 
Leben von Zivilisten in Gaza zu schützen. Die Versorgung mit Lebensmitteln und 
 Medizin muss stark ausgebaut und stärker ermöglicht werden. 

 Wir Junge Liberale stehen für das Völkerrecht ein und fordern deshalb eine friedliche 
 Zweistaatenlösung, um einen Interessensausgleich zu schaffen. Ein palästinensischer 
 Staat kann aber nur in friedlicher Koexistenz zu Israel existieren. 

 Das iranische Mullah-Regime ist der größte Unterstützter des palästinensischen und 
 libanesischen Terrors gegen Israel. Bereits kurz nach dem barbarischen Angriff der 
 Hamas bekundete das iranische Regime seine Sympathie für den Angriff. Das muss 
 Konsequenzen haben. Wir fordern, dass die EU im Einklang mit den USA ein Embargo 
 gegen den Iran verhängt und auch Drittstaaten sanktioniert, die weiterhin Handel mit 
 dem Iran treiben. Die Revolutionsgarden müssen auf die EU-Terrorliste. Die 
 Atomverhandlungen mit dem Iran sind zu beenden. Der Iran muss daran gehindert werden, 
 Nuklearwaffen zu entwickeln

 Auch im Inland hat das iranische Regime seine Menschenfeindlichkeit bewiesen. Des 
 Weiteren haben die iranischen Behörden mit massiver Gewalt auf die demokratischen und 
 friedlichen Demonstrationen nach Massa Aminis Tod durch die Sittenpolizei reagiert. 
 Die Verhaftungen und willkürlichen Tötungen von Freiheitskämpferinnen und 
 Freiheitskämpfern im Iran halten weiter an. 

 Verteidigungspolitik 

 Wir sehen in der NATO die unverzichtbare Grundlage für unsere kollektive Sicherheit. 
 Die Verteidigungsfähigkeit dieses Bündnisses ist wichtiger denn je. Daher setzen wir 
 uns mit Nachdruck für das dauerhafte Erreichen des 2%-Ziels ein, nach dem zwei 
 Prozent des Bruttoinlandsprodukts in die Verteidigung investiert werden müssen. 
 Dieser Schritt ist notwendig, um unsere Verpflichtungen gegenüber unseren 
 Bündnispartnern zu erfüllen und die Verteidigungsfähigkeit der Bundeswehr zu 
 gewährleisten. 

Wir setzen uns für eine umfassende Modernisierung der Bundeswehr ein. Das ist auch 
 eine Frage des Respekts den Menschen gegenüber, die bereit sind, unser Land und 
 unsere Freiheit zu verteidigen

 Unsere Bundeswehr wollen wir zu einer Armee ausbauen, die dazu fähig ist, unser Land 
 zu verteidigen. Dafür braucht es neben finanziellen Ressourcen auch strukturelle 
 Reformen. Wir wollen Rekrutinnen und Rekruten mehr in die aktive Arbeit einbeziehen. 
 Den Vorschlag von Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius zum „neuen Wehrdienst“ 
 lehnen wir in der aktuellen Form ab. Die Bundeswehr muss vielmehr ihre Attraktivität 
 für junge Menschen steigern und gleichzeitig wehrhafter werden. Die Bundeswehr muss 
 eine Freiwilligenarmee bleiben. 

 In Zeiten besonderer internationaler Herausforderungen und Krisen muss Europa 
 Verantwortung übernehmen und die Europäische Union auch im Bereich der Verteidigung 
 weiterentwickeln. Wir wollen deshalb die Bundeswehr und die anderen nationalen 
 Streitkräfte in eine europäische Armee überführen und die europäische 
 Rüstungsindustrie durch eine gemeinsame Beschaffung stärken und strategisch 
 weiterentwickeln. Dadurch werden Synergieeffekte freigesetzt und Kosten gespart. 

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