Liberale Handschrift sichtbar machen

Die Jungen Liberalen Rheinland-Pfalz e.V. mögen beschließen: Mit den Ergebnissen der Landtagswahlen in Rheinland-Pfalz, Saarland, SH und Nordrhein-Westfalen ist die FDP hinter ihrem Potential zurückgeblieben. Dies müssen wir zum Anlass nehmen, die Gründe zu eruieren und aufzuarbeiten.

Wir sind uns unserer staatspolitischen Aufgaben in Krisenzeiten bewusst und übernehmen Verantwortung für unser Land – auf Bundesebene und in Rheinland-Pfalz. Um Fortschritt zu gestalten, Stimme der Vernunft sowie Freiheit zu sein und liberale Kräfte zu mobilisieren, braucht es die Freien Demokraten in unseren Parlamenten.

Deshalb fordern die Jungen Liberalen, dass der Erneuerungsprozess der Partei unverzüglich vertieft werden muss. Wir werden uns nicht mit Symptombereinigung zufrieden geben, sondern fordern eine konsequente inhaltliche und strukturelle Weiterentwicklung der Partei. Wir müssen zurückkehren zu leitbildorientierter Politik, die die Interessen liberaler Bürgerinnen und Bürger vertritt. Die Landtagswahl in Niedersachsen muss der lang nötige Weckruf gewesen sein. Die FDP muss sich ihrer Aufgabe bewusst zu sein, diePartei stetig, auch in Regierungsverantwortung, weiterzuentwickeln. Natürlich stehen die Jungen Liberalen bei diesem Erneuerungsprozess konstruktiv und kritisch an der Seite der FDP. Die FDP muss es außerdem schaffen ihre Inhalte und Errungenschaften besser in die Öffentlichkeit zu tragen. Es kann nicht sein, dass die Partei von “Aufbruch und ”Erneuerung” in der Bevölkerung als “Bremser” und “Blockierer” angesehen wird. Stattdessen gilt es, unsere liberalen Erfolge in der Ampelkoalition zu betonen und diese gemeinsam als diese nach außen zu tragen. Zusätzlich fordern wir, dass das Thema “Empowerment” in der FDP erneut in den Vordergrund gerückt wird und die bereits beschlossenen Maßnahmen aus dem Beschluss: „Chancen durch Vielfalt – Beschluss der Freien Demokraten Rheinland-Pfalz“ noch stärker umgesetzt sowie eruiert wird.

Die FDP muss sich entscheiden, ob sie vor allem als Korrektiv zu SPD und Grünen agieren und wahrgenommen werden will, oder ob sie aktiver den Fortschritt gestalten will. Wir müssen dabei nicht lauter wahrgenommen werden, sondern mutiger und konstruktiver. Für uns heißt Fortschrittmacher zu sein, dass die Kompromisse aus mehr bestehen müssen, als aus nicht zu handeln. Wir müssen “German Mut” zeigen um die wirtschaftliche Transformation und Klimaneutralität voranzutreiben, um das Sozialsystem zu reformieren und Zukunftsfest zu machen und um international Freiheit und Demokratie durchzusetzen. Dafür müssen wir mehr von den Koalitionspartnern fordern, aber wir müssen auch mehr auf unsere Koaltionspartner zugehen.

Teilnahme an Landesfachausschüssen der FDP hybrid ermöglichen

Die Jungen Liberalen Rheinland-Pfalz fordern die FDP Rheinland-Pfalz dazu auf, sich um die Schaffung der Möglichkeit zur hybriden Durchführung von Landesfachausschüssen zu bemühen. Ziel ist es hierbei, den Mitgliedern der LFAs – unabhängig von ihrer finanziellen Situation bzw. von ihrem Wohnort – eine digitale Teilnahme an vom eigenen Wohnort weiter entfernten Sitzungen zu ermöglichen.

Inhalte Landtagswahl 2021

1. Aus Mainz mach Kingston

Die Jungen Liberalen Rheinland-Pfalz halten an der Forderung fest, die
kontrollierte Freigabe von Cannabis zu ermöglichen. Initiativen im Bundesrat, die
dem Ziel der kontrollierten Freigabe dienlich sind, sollen vom Land
Rheinland-Pfalz unterstützt werden. Des Weiteren erwarten wir, dass das Land
Rheinland-Pfalz und einzelne Kommunen Anstrengungen leisten, um langfristig
Modelprojekte im Land Rheinland-Pfalz oder den einzelnen Kommunen möglich
zu machen. Ebenso fordern die Jungen Liberalen die neue Landesregierung auf, einen Normkontrollantrag beim Bundesverfassungsgericht zu stellen, um die Verfassungsmäßigkeit des Cannabis-Verbots zu prüfen.

2. Talentschulen

Wir JuLis halten Bildung für elementar, wenn es um Chancengerechtigkeit geht.
Wir wollen eine Gesellschaft, die es jedem Menschen unabhängig von seiner
Herkunft ermöglicht, an exzellenter Bildung teilzuhaben. Sie sollte jeden dazu zu
befähigen, aus eigener Kraft und Leistung sozial aufzusteigen. Deshalb wollen
wir schulscharfe Daten zur sozioökonomischen Zusammensetzung der
Schülerschaft erheben lassen. Auf Basis dieser Daten soll dann in Regionen mit
besonders anspruchsvollem sozialem Milieu sogenannte Talentschulen errichtet
werden. Wir schlagen vor, in den Regionen Landes mit den größten sozialen
Herausforderungen 15 Top-Schulen mit der modernsten Pädagogik, der besten
personellen Ausstattung und der modernsten digitalen Infrastruktur zu errichten.
In diesen Regionen soll die individuelle Förderung von Kindern bereits in den
Kindergärten und Grundschulen in besonderer Weise, insbesondere mit hoch
qualifiziertem und zusätzlichem Personal, gefördert werden. Damit wollen wir
erreichen, dass mehr Kinder aus finanziell schwierigeren Verhältnissen
schulische und berufliche Erfolge erzielen können. Mit den Talent-Schulen in den
Regionen mit besonderem Erneuerungsbedarf wollen wir eine neue Form der
Integration ermöglichen und heutige Abwanderungsprozesse vom Kopf auf die
Füße stellen: Leistungsstarke Kinder aus wohlhabenderen Familien treffen auf
leistungsstarke ärmere Kinder. Die Errichtung der Talent-Schulen soll in einem
landesweiten Wettbewerb ausgeschrieben werden, an dem sich Konsortien aus
Kommunen, freien Trägern, der Wirtschaft und den regionalen Schulen
beteiligen können.

3. Ladenöffnungszeiten liberalisieren

Auch in Rheinland-Pfalz steht der Einzelhandel vor Herausforderungen. Die
Jungen Liberalen Rheinland-Pfalz stehen auch in dieser anspruchsvollen Zeit
geschlossen hinter dem Einzelhandel. Deshalb wollen wir alles daransetzen,
dass die Innenstädte in unserem Land belebt bleiben. Gibt es ein reichhaltiges
Angebot und ein intaktes Dorfleben, besteht auch kein Grund für Landflucht. Es
ist aber essentiell, dass sich der Einzelhandel an die neue Marktsituation
anpasst. Deshalb fordern die jungen Liberalen Rheinland-Pfalz eine
weitreichende Liberalisierung der Ladenöffnungszeiten. Vor allem §3
Ladenöffnungsgesetz.

4. Mehr Demokratie und Mitbestimmung auf allen Ebenen

Die Jungen Liberalen fordern, dass sich die FDP Rheinland-Pfalz weiter für das
Wählen ab 16 auf allen Ebenen einsetzt und begrüßen die bisherigen Initiativen
der Landesregierung. Außerdem fordern die Jungen Liberalen Rheinland-Pfalz
ein kommunales Wahlrecht für Ausländer mit Erstwohnsitz in der Gemeinde. Über
das Leben vor Ort sollen auch Menschen entscheiden können, die keine
deutsche Staatsangehörigkeit haben.

5. Unser Bier ist unsere Freiheit – Vertrauen statt Vormund

Die Jungen Liberalen Rheinland-Pfalz begrüßen Initiativen zu Präventionsarbeit
bei Jugendlichen. Verantwortungsbewusster Umgang mit Genussmitteln sollte
den Jugendlichen von Anfang an in der Schule nahegelegt werden. Wir stehen
aber geschlossen gegen eine sinnlose Verbotspolitik und das Einrichten von
alkoholfreien Zonen, Sperrstunden oder ähnlichem in Rheinland-Pfalz. Für die
Jungen Liberalen gilt der Grundsatz: Prävention statt Prohibition!

6. Level Up für die Game Industrie

Die Games-Branche bietet große Innovationspotenziale und Chancen der
Wertschöpfung für unser Land. Wir wollen Rheinland-Pfalz zum Land der
digitalen Chancen und zum Innovationsmotor in Deutschland machen. Deshalb
fordern wir zur Stärkung der Gaming-Branchen konkrete Maßnahmen. Das Land
Rheinland-Pfalz soll eine stetige Games-Förderung aufbauen. Darüber hinaus ist
bei der Investitions- und Strukturbank ISB ein Eigenkapital-Gründerprogramm,
welches sich explizit an Gründer*innen der Games-Branche richtet, aufzubauen.
Des Weiteren fordern die Jungen Liberalen den Ausbau und die stetige
Weiterentwicklung des Hubs in Trier zu einem Kompetenzzentrum für Gaming,
an dem auch Beratungen für Gründer*innen stattfinden.

7. LoL und WoW nicht nur in Textnachrichten

Sport hat viele Facetten. ESports gehört für uns Junge Liberale klar dazu. Wir
wollen, dass dies endlich als Realität anerkannt wird und eSports als vollwertiger
Sport akzeptiert wird. Deshalb wollen wir eSports fördern und so dafür sorgen,
dass Rheinland-Pfalz das eSports-Land in Deutschland wird. Dafür fordern wir,
unter anderem ein „Pilotprojekt Digitalisierung von Sportstätten“. Des Weiteren
sollen Zuwendungen für Vereine, die sich mit eSports auseinandersetzen, vom
Land bereitgestellt werden. Um weiter zu evaluieren wie eSportler*innen am
besten arbeiten und trainieren können, fordern wir die Einrichtung eines Instituts
für eSports, an einer rheinland-pfälzischen Universität. Dort sollen
Wissenschaftler*innen interdisziplinär bspw. Trainingspläne für e-Sportler
erarbeiten.Darüber hinaus fordern wir, dass eSportler*innen als
Berufssportler*innen anerkannt werden und e-Sports neben Schach zur
anerkannten Fiktion erklärt wird. So ist es eSports Vereinen möglich als
gemeinnützige Vereine Vorteile zu genießen.

8. Study international

Rheinland-Pfalz ist mit seinen Grenzen zu Frankreich, Luxemburg und Belgien
ein europäisches Land. Wir leben und lieben Europa. Wir sind die Generation
Erasmus. Doch die Semesterzeiten der rheinland-pfälzischen Universitäten sind
nicht an internationale Semesterzeiten angepasst. Wir wollen, dass die
rheinland-pfälzischen Semesterzeiten an die internationalen Begebenheiten
angepasst werden.

9. Machs mit wem du willst aber mit Respekt

Wir Junge Liberale stehen für eine Politik, die den individuellen Lebensentwurf
jeder und jedes Einzelnen wertschätzt. Solange du in deiner Art zu leben und
zu lieben niemanden schadest, bist du in deiner Einzigartigkeit wertvoll. Es ist
dabei egal, welches Geschlecht du hast, wie du deine sexuelle Identität
definierst, wie deine körperliche Konstitution ist oder wie du dein Leben planst.
Wir Junge Liberale treten für die offene Gesellschaft ein, in der du ohne Angst
und Barrieren leben kannst. Sei, was du bist und lebe, wie du es für richtig
hältst. Wir unterstützen dich darin. Deshalb fordern wir die Erarbeitung eines
Landesantidiskriminierungsgesetzes, um in Rheinland-Pfalz Ausgrenzung
abzubauen. Wir unterstützen den Landesaktionsplan „Rheinland-Pfalz unter dem
Regenbogen“ und wollen insbesondere die Koordination des Demokratieprojekts
„SCHLAU RLP“ sowie die geschichtliche Aufarbeitung der Diskriminierung und
Verfolgung von LSBTI finanziell stärken. Darüber hinaus fordern wir die strikte
Umsetzung der Istanbul-Konvention, um die Beseitigung von Gewalt gegen
Frauen voranzutreiben. Darüber hinaus fordern wir die Landesregierung dazu
auf, sich im Bundesrat dafür einzusetzen, die „sexuelle Identität“ in den
Grundgesetzartikel 3 aufzunehmen, Konversionstherapien für Menschen unter 18
Jahren verbieten zu lassen, das Transsexuellengesetz grundlegend zu
reformieren und den Paragrafen 219a ersatzlos zu streichen.

10. Programmwechsel beim Rundfunk

Wir JuLis stehen zum öffentlich-rechtlichen Rundfunk (ÖRR). Denn wir erkennen an, dass eine offene Gesellschaft in demokratischer Verfasstheit auf eine Grundversorgung mit Nachrichten angewiesen ist, wie sie durch Private nicht gänzlich sichergestellt werden kann.
Allerdings sehen wir die Notwendigkeit einer grundlegenden Reform, da sich der deutsche ÖRR inzwischen über ein akzeptables Maß hinaus aufgebläht hat.
Unser Ziel ist ein Rundfunk, der seine Mittel effizient einsetzt, um seinem verfassungsgemäßen Informationsauftrag nachzukommen. Dafür müssen seine Strukturen erheblich entschlackt und Doppelstrukturen vermieden werden. Dies wollen wir folgendermaßen erreichen:
Als Rundfunkanstalten sollen ausschließlich ZDF, Deutschlandradio und eine aus der ARD herausgelöste Deutsche Welle bestehen bleiben. Außerdem sollen die zwischenstaatlichen Angebote ARTE und 3sat bestehen bleiben, da diese den internationalen Austausch fördern. Die ARD wiederum soll privatisiert werden.
Konkurrenz zu den privaten Sendern auf dem Gebiet der Unterhaltung (dazu zählen z.B. Shows, Soaps oder Sportsendungen) ist zu vermeiden. Außerdem soll der verbleibende öffentliche Rundfunk frei von kommerziellen Einflüssen – wie Werbung – sein.
Darüber hinaus gilt es, den Anteil von politischen Vertreterinnen und Vertretern im Rundfunkrat herunterzufahren. Außerdem muss er einen genaueren Querschnitt der Bevölkerung widerspiegeln. Die Finanzierung des öffentlich-rechtlichen Rundfunks hingegen soll fortan nicht mehr über Beiträge und Gebühren, sondern ausschließlich über die Haushalte geschehen, wobei die politische Unabhängigkeit des Rundfunks weiterhin durch Rundfunkrat, Fernsehrat und – bei den Privaten – die Landesmedienanstalten zu gewährleisten ist. Die Bürgermedien wie die Offenen Kanäle sollen über die Landesmedienanstalten besser gefördert werden.

11. Dorfkindlobby JuLis RLP

Die Jungen Liberalen sind die Dorfkindlobby der rheinland-pfälzischen Jugend.
Um weiter zu gewährleisten, dass junge Menschen Rheinland-Pfalz zu ihrer
Heimat machen und in unserem schönen Land bleiben, wollen wir, dass der
ländliche Raum weiter gefördert wird. Dementsprechend fordern wir, eine
besondere Förderung der Ausbildung für Telemedizin an Hochschulen in
Rheinland-Pfalz, um die ärztliche Arbeit auf dem Land effizienter zu gestalten.
Außerdem muss Rheinland-Pfalz zum Vorreiter für Mobilfunk werden. 5G an
jeder Milchkanne sollte in Zukunft eine Selbstverständlichkeit sein. Darüber
hinaus begrüßen wir die Arbeit der Landesregierung, die sich in der letzten
Legislatur für eine bessere Stadt-Land Anbindung stark gemacht hat, fordern
jedoch den weiteren Ausbau von Konzepten wie beispielsweise Rolph oder dem
Rollerführerschein ab 14. Des Weiteren erkennen die Jungen Liberalen
Rheinland-Pfalz an, dass das Ehrenamt ein wichtiger Standpfeiler des Lebens in
den Kommunen ist. Deshalb sollte für aktives Engagement im Vorstand oder in
bestimmten Projekten eines Vereines eine vereinfachte Möglichkeit zur
Freistellung von Arbeit oder Unterricht bestehen. Weiterhin soll die Möglichkeit
bestehen, sich, für ein Studium förderliche, Erfahrungen aus einer
ehrenamtlichen Tätigkeit, vergleichbar einem FSJ, auf die Abiturnote anrechnen zu
lassen.

12. Chancengerechtigkeit ist kein Selbstläufer

BAföG ist ein wichtiger Bestandteil liberaler Politik. Chancengerechtigkeit ist aber
kein Selbstläufer. Deshalb setzen sich die Jungen Liberalen Rheinland-Pfalz
dafür ein, dass die elektronische Antragsstellung für BAföG in Rheinland-Pfalz
weiter ausgebaut und vereinfacht wird, so dass ein einfacher Zugriff auf
Förderleistungen gewährleistet wird. Darüber hinaus haben im Land
Rheinland-Pfalz ebenso viele Unternehmen mit offenen Ausbildungsstellen zu
kämpfen, wie in anderen Bundesländern auch. Deshalb fordern wir, dass das
Land Rheinland-Pfalz Modelprojekte für ein Azubi BAföG nach vorne treibt.
Jungen Menschen, die als Azubis unabhängig von ihren Eltern leben möchten,
darf das Recht auf staatliche Hilfe und Selbstbestimmung nicht aberkannt
werden. Des Weiteren halten die Jungen Liberalen Rheinland-Pfalz an der
Forderung zu elternunabhängigem BAföG fest.

13. Azubis und Azubi(e)nen flying high

Die berufliche Bildung ist der Motor der mittelständigen Wirtschaft. Um eben
diese langfristig zu stärken fordern wir, die Gründung eines Zentrums für digitale
Berufsbildung. Aufgabe dieses Zentrums ist die Beratung von Berufsschulen und
ausbildenden Betrieben in der Konzeption und Umsetzung digitaler
Ausbildungsangebote vom zielgerichteten Einsatz digitaler Lernmittel über die
Vermittlung von Medienkompetenz bis hin zur Konzeption neuer
Ausbildungsmodule einer digitalisierten Arbeitswelt. Als Denkfabrik entwickelt es
digitale Ausbildungsangebote aktiv weiter und vermittelt branchenübergreifend
Best-Practice-Beispiele. Das Zentrum sollte mit technischer, pädagogischer,
rechtlicher und wirtschaftlicher Expertise interdisziplinär aufgestellt sein. Des
Weiteren fordern die Jungen Liberalen Rheinland-Pfalz, einen Wettbewerb für
Berufsschulen, Betriebe, Kammern und weitere Akteure der beruflichen Bildung.
Die besten Projekte mit innovativen und gleichermaßen praxistauglichen Ideen
sollen eine öffentlichkeitswirksame Auszeichnung und umfassende Förderung
erhalten. Außerdem darf Der Digitalpakt nicht die einzige Maßnahme des Bundes
bleiben, um die technische Ausstattung der Schulen zu verbessern. Deshalb
fordern wir einen Digitalpakt 2.0, der die Unterstützungsmöglichkeiten des
Bundes nutzt, die durch die Änderung des Artikels 104c des Grundgesetzes
geschaffen wurden. Des Weiteren soll überprüft werden, wie die Gelder am effektivsten eingesetzt werden können, um eine schlichte “Überschüttung mit Geld” zu verhindern. Dadurch soll auch die Finanzierung von Personal,
IT-Administratoren, Fortbildungen und digitalen Lernmittel langfristig sichergestellt
werden. Nur so werden die Investitionen des ersten Digitalpakts in technische
Infrastruktur nachhaltig wirken können und Lehrkräfte wirksam bei digitaler
Bildung unterstützt und von administrativen Aufgaben entlastet. Außerdem sind
die Berufsschulen, insbesondere im ländlichen Raum, bei der Auswahl der
Talentschulen besonders zu beachten. Datenkunde satt Erdkunde!
Künftige Generationen werden Fragen über den Verlauf von Flüssen oder Landesgrenzen online klären. Dies ist effizienter und somit begrüßenswert. Jedoch muss zukünftigen Generationen vermittelt werden, dass dies ein Tauschgeschäft ist. Bin während beispielsweise Google die Informationen über den Verlauf eines Flusses Preis gibt, gibt die Person eventuell Ort, Zeit, und Kontext der Frage Preis. Es handelt sich also um ein Tauschgeschäft.

Um ein souveränes und autonomes Leben in einer hochtechnologiesiert and Welt leben zu können, ist es daher von elementarer Bedeutung Daten Kunde zu vermitteln. Es geht also nicht darum zukünftige Generationen zu Informatikern zu erziehen, oder die Bedienung von Elektrogeräten zu vermitteln, sondern ein elementares Verständnis von einem modernen Informationskreislauf und daraus resultierenden Geschäftsmodellen zu vermitteln.

Zielvereinbarung? Nein, danke.

Am 25. April 2019 wurde vom FDP-Bundesvorstand der Antrag „Chancen durch
Vielfalt – Ziele und Vereinbarungen“ beschlossen. Wir Jungen Liberalen
unterstützen die Ziele des Antrags, aber nicht alle Mittel.

„Der Beschluss des Bundesvorstands umfasste vor allem folgende Punkte:
a. Mit den Landesverbänden und der Auslandsgruppe Europa werden
Zielvereinbarungen zur Repräsentanz von Frauen in Führungsfunktionen und
Mandaten festgelegt.

b. Über den Stand der Repräsentation von Frauen in Führungsfunktionen und
Mandaten sowie über die in den Zielvereinbarungen getroffenen Ziele,
Umsetzungsstände und Entwicklungen wird im Bundesvorstand regelmäßig
berichtet.

c. Es wird eine Beauftragte/ein Beauftragter für Diversity benannt, der/dem Gast-
und Rederecht im Bundesvorstand eingeräumt wird.

d. In einem Code of Coduct werden Verhaltensregeln zum Schutz vor
Diskriminierung festgehalten.

e. Das von der Friedrich-Naumann-Stiftung für die Freiheit durchgeführte
Empowerment-Programm wird aktiv unterstützt.“ [Beschluss des Bundesvorstands
vom 25.4.2019]

Wir Jungen Liberalen Rheinland-Pfalz stellen uns entschlossen gegen a. und b.
des oben zitierten Beschlusses.

Uns Jungen Liberalen ist bewusst, dass die
Ursache der Problematik in der Mitgliederentwicklung und nicht in der Qualität
und Leistung unserer weiblichen Parteifreunde liegt. Aufgrund unseres
progressiven Anspruchs fordern wir deshalb Zielvereinbarungen in der
Mitgliederentwicklung und die Einführung moderner Veranstaltungsformate, die
gerade auch Frauen ansprechen.

Die Forderungen c.-e. unterstützen wir Jungen Liberalen Rheinland-Pfalz.
Forderungen, die sich aus a.-b. ergeben wurden daraufhin näher bestimmt:

„Die Zielvereinbarungen zwischen Bundesverband und Landesverbänden sollen
regional differenziert aufgesetzt werden und für verschiedene Funktionen,
Ebenen und Mandate Mindestanzahlen für die Repräsentation von Frauen
vorsehen. Mindestanzahlen für die Anzahl von Frauen sollen vorgesehen werden
für

a. den Bundesvorstand
b. die Landesvorstände
c. die Vorsitzenden der Bezirks-, Kreis- und Ortsverbände (optional)
d. die Landeslisten für Landtags- und Bundestagswahlen
e. den Vorstand der Auslandsgruppe Europa“ [Beschluss Bundesvorstand
25.4.2019]

Wir Jungen Liberalen lehnen Mindestanzahlen von Frauen für alle
Untergliederungen und Verbandsebenen ab. Gerade in Anbetracht der
Listenaufstellung anlässlich der Landtagswahl soll der Landesvorstand der
Jungen Liberalen Rheinland-Pfalz verpflichtet werden unsere Position gegenüber
der FDP RLP deutlich zu machen.

Die Jungen Liberalen stellen sich gegen eine Listenaufstellung, die sich an den
Vorgaben der Zielvereinbarung orientiert. Für uns stehen Qualität und
Eigenleistung als Bewerberkriterien im Vordergrund.

Auch die Art und Weise der Beschlussfassung (durch den Bundesvorstand) kurz
vor dem Bundesparteitag lehnen wir ab. Gerade bei Grundsatzentscheidungen
wie dieser muss die Basis in die Entscheidungsfindung miteinbezogen werden.

Der Landesvorstand wird aufgefordert konstruktiv Alternativen zur
Mitgliederentwicklung auszuarbeiten und einen Maßnahmenkatalog beim
nächsten Landesparteitag der FDP Rheinland-Pfalz vorzulegen und als Antrag
einzureichen. [Redaktionelle Anmerkung] Aufgrund des ergangenen Beschlusses „Chancen durch Vielfalt – Beschluss der Freien Demokraten Rheinland-Pfalz“ kann diese Verpflichtung des dahinstehen.

Wir als Junge Liberale Rheinland-Pfalz unterstützen den Beschluss der FDP Rheinland-Pfalz „Chancen durch Vielfalt – Beschluss der Freien Demokraten Rheinland-Pfalz“ in folgenden Punkten:

Auf Grundlage des Beschlusses „Chancen durch Vielfalt – Ziele und Vereinbarungen“ des Bundesvorstands der Freien Demokraten vom 25. April 2019 fasst der Landesverband Rheinland-Pfalz folgenden Beschluss: Wir Freie Demokraten wollen für alle Menschen in diesem Land ein politisches Angebot machen. Damit uns dies gelingt, wollen wir uns innerparteilich als Abbild der Gesellschaft aufstellen. Wir sind derzeit mehrheitlich und in der öffentlichen Wahrnehmung eine Partei, die besonders stark von Männern geprägt und repräsentiert wird. Das gibt Anlass zur kritischen Selbstreflektion und zu einem entschlossenen Handeln. Wir Freie Demokraten wollen eine Partei sein, die Vielfalt lebt. Dazu gehört vor allem, dass wir mehr Frauen für eine Mitgliedschaft in unserer Partei und für die Arbeit in Führungsfunktion gewinnen müssen. Arbeiten wird deshalb an unseren Strukturen und öffnen uns thematisch.

  1. Langfristiges Ziel der Freien Demokraten Rheinland-Pfalz ist es, den gesamtgesellschaftlichen Anteil von Männern und Frauen auch in unserer Partei abzubilden.
  2. Es wird eine Diversity-Beauftragte bzw. ein Diversity-Beauftragter benannt, der bzw. dem Gast- und Rederecht im Landesvorstand der Freien Demokraten eingeräumt wird/der bzw. die in den Landesvorstand der Freien Demokraten kooptiert wird.
  3. Über den Stand der Entwicklung des Frauenanteils und der entsprechenden Repräsentation in Führungsfunktionen und Mandaten wird im Landesvorstand regelmäßig von der bzw. dem Diversity-Beauftragten berichtet. Der Landesvorstand berichtet dem Landesparteitag jährlich.
  4. Der Freien Demokraten verankern in ihrer Satzung die Position einer Ombudsperson.
  5. In einem Code of Conduct werden Verhaltensregeln zum Schutz vor Diskriminierung festgehalten. Die Ombudsperson ist verantwortlich für die Ausarbeitung und Weiterentwicklung des Code of Conduct. Sie ist Ansprechperson bei Verstößen gegen eben diesen.
  6. Das von der Friedrich-Naumann-Stiftung für die Freiheit durchgeführte Empowerment-Programm wird aktiv unterstützt.

Darüber hinaus schaffen die Freien Demokraten Rheinland-Pfalz eigene zielgruppenorientierte Angebote. Dabei sollen auch Veranstaltungsformate entwickelt werden, die einzig von Frauen wahrgenommen werden. Des Weiteren wollen wir konkrete Maßnahmen angehen um für alle Rheinland-Pfälzerinnen und Rheinland-Pfälzer attraktiv zu sein:

  • Mentoringprogramme Die Freien Demokraten Rheinland-Pfalz entwickeln ein Mentoringprogramm, in dessen Rahmen Neumitglieder bei Interesse eine Mentorin oder einen Mentor zugeteilt bekommen, die/der Ansprechperson sowie Förderperson sein wird. Unser Ziel muss es sein, frühzeitig Kompetenzen zu entdecken und zu fördern. Insbesondere legen wir dabei Wert auf einen weiblichen Talentepool. Frauen, die sich weiterentwickeln wollen, sollen ganz genau wissen, wohin und an wen sie sich wenden können. Wir Freie Demokraten wollen eine optimistische und motivierende Atmosphäre
    schaffe, in der sich weibliche Mitglieder stärker als zuvor einbringen wollen und vermehrt auf verantwortungsvollen Posten kandidieren möchten.
  • Neue Formate Wir etablieren neue Formate, die den Ansprüchen und dem Alltag unserer Zielgruppen entsprechen. Bürgerinnen und Bürger treten in Parteien ein, weil sie konkrete Vorstellungen haben, was sich ändern muss. Dafür wollen wir neue Plattformen schaffen. Klassische Stammtische sind für uns Freie Demokraten nicht mehr zeitgemäß. Dem Zeitgeist kommen wir nach, indem wir neue Formate entwickeln, die eine familiäre Atmosphäre schaffen und sich an die breite Parteiöffentlichkeit wenden. Beispiele dafür könnten ein FDP-Brunch an einem Samstagmorgen oder eine FDP- Weinwanderung für die ganze Familie sein.
  • Let the Ladies talk! Die FDP Rheinland-Pfalz entwickelt Veranstaltungsformate, zu dem vor allem Frauen zusammenkommen – teilweise auch exklusiv. Hierbei soll ein sicherer Raum geschaffen werden, in dem sich Frauen vernetzen, austauschen und sammeln können. Es ist auch ein Raum, in dem konkrete Verbesserungsvorschläge für die Strukturen innerhalb der FDP entwickelt werden können. In der FDP Rheinland-Pfalz finden sich viele starke Frauen, die selbst am besten wissen, welche Schwierigkeiten existieren und wie man diesen am besten begegnet. Alle in diesem Beschluss vorgesehenen Maßnahmen und Aktivitäten werden im Jahr 2022 evaluiert.

BuKos Billiger und weitere Entlastung der Mitglieder vom BuVo

Der Landesvorstand setzt sich im eBuVo dafür ein, das Bundeskongresse der jungen Liberalen für die Mitglieder günstiger werden.

Primetime Highlight- FDP Wahlprogramm verfilmen

Immer häufiger interessieren sich gerade junge Menschen für Politik, die langen
Wahlprogramme sind jedoch meist zu kryptisch und schlichtweg uninteressant.
Dem wollen wir entgegenwirken, indem wir unsere Wahlprogramme „Netflixreif“
machen. Ziel muss es sein, dass jeder Mensch die wichtigsten Forderungen un-
serer Partei unterhaltsam präsentiert bekommt.

Deshalb fordern die Jungen Liberalen konkret:

– Die Verfilmung unserer programmatischen Highlights in unterhaltsamer Form.
In kurzen Clips (»5 Minuten) soll die Partei ihre Utopie der Gesellschaft, Wirtschaft
oder des Bildungssystems zusammenfassen, um diese den Menschen näherzubringen.

Darüber hinaus möchten wir unsere politische Arbeit in Form von kurzen Videos nach außen tragen.
So sollen etwa politische Vorgänge und Entscheidungen,
an denen die Jungen Liberalen beteiligt sind, thematisiert und erklärt werden.

Dadurch können wir positive Campaigning auf ein neues Level bringen und deutlich
mehr Menschen erreichten, die vielleicht klassischer Weise keinen direkten
Bezug zu der für Außenstehende etwas theoretisch wirkenden Politik haben.

Für ein respektvolles Miteinander im Verband

Für ein respektvolles Miteinander im Verband – Junge Liberale Rheinland-Pfalz stellen sich gruppenbezogener Menschenfeindlichkeit

 

Wir Junge Liberale dulden in unserem Verband keine diskriminierenden oder diffamierenden
Äußerungen und Taten. Sexistische, LSBTTIQ-feindliche, behindertenfeindliche,
die körperliche Erscheinung anderer abwertende und alle weiteren
Handlungen, die den Charakter gruppenbezogener Menschenfeindlichkeit besitzen,
verurteilen wir aufs Schärfste. Wir treten Ihnen in jedem einzelnen Fall entschieden entgegen.
Angriffe, die sich im verbandlichen Kontext gegen Mitglieder der Jungen Liberalen richten,
dulden wir nicht, sondern reagieren auf Grundlage unserer Satzung in ihnen angemessener Weise,
um im Sinne des Landesverbandes ein respektvolles Klima aufrechtzuerhalten.

Wir Junge Liberale richten unser Handeln danach aus, dass der Mensch Grund
und Grenze der Politik ist. Er ist Grund, weil wir jeden Tag für seine individuelle
Freiheit kämpfen müssen und er ist Grenze, weil wir jeden Tag seine individuelle
Freiheit respektieren. Wir kämpfen dafür, dass er aufgrund seines Geschlechts,
seiner sexuellen Orientierung, seiner körperlichen Verfasstheit oder seines
Erscheinungsbildes nicht diskriminiert wird. Wir kämpfen dafür, dass er sein Leben
nach seinen Vorstellungen gestalten kann, solange er einer anderen Person da-
mit nicht schadet. Und weil diese Grundsätze uns alle verbinden, tragen wir den
sich daraus ableitenden politischen Auftrag nicht nur nach außen, sondern müssen
ihn auch innerverbandlich leben. Wer das nicht tut, treibt seine Mitgliedschaft
bei den Jungen Liberalen Rheinland-Pfalz ad absurdum.

Wir Junge Liberale nehmen innerverbandliche Verfehlungen aus der jüngeren
Vergangenheit, die den bereits beschriebenen Charakter besitzen, zum Anlass,
eindrücklich an jungliberale Grundsätze zu erinnern. Wir verpflichten uns ohne
jede Einschränkung zu strikter Konsequenz gegenüber von ihnen abweichenden
Handlungen. Und wir setzen alles daran, dass bei den Jungen Liberalen Rheinland-Pfalz
wieder ein von Respekt und Toleranz geprägtes Miteinander entsteht.

 

JuLi-Bezirke abschaffen

Die Mitglieder der Jungen Liberalen Rheinland-Pfalz fordern den Landesvorstand
auf, zum nächsten möglichen Zeitpunkt einen Satzungsänderungsantrag vorzule-
gen, durch den die Bezirke als Untergliederung abgeschafft werden. 

 

Make mobility great again!

Mit dem begleitenden Fahren haben wir in Deutschland eine Regelung, die nachweislich dafür gesorgt hat, dass die Verkehrssicherheit in Deutschland zugenommen hat. Statistiken beweisen, dass seit der Einführung des begleitenden Fahrens (in Niedersachsen) die Zahl der Unfälle von 18 bis 25-Jährigen um mehr als 20% gesunken ist. Wir sind jedoch der Meinung, dass das noch nicht weit genug geht. Das begleitende Fahren ist ein tolles Konzept, es müssen aber mehr Anreize geschaffen werden, da es immer noch nicht von genug Jugendlichen angenommen wird. Außerdem haben wir besonders im ländlichen Raum in Rheinland-Pfalz mit der Landflucht zu kämpfen. Eigenständige Mobilität ab 17 könnte das Leben auf dem Land für Familien mit Kindern deutlich attraktiver machen. Da viele Dörfer mit den öffentlichen Verkehrsmitteln noch nicht ausreichend erreichbar sind, stellt beispielsweise das besuchen einer weiter entfernten Berufsschule für viele Menschen unter 18 ein Problem dar.
Deshalb fordern wir:
Eine grundlegende Überarbeitung und Ausweitung des Bf17 Konzepts. Diese soll es möglich machen, dass Jugendliche, sobald sie das Alter von 16 Jahren erreicht haben, zur Führerscheinprüfung zugelassen werden. Besteht man diese, folgt eine mindestens achtmonatige Zeit des begleitenden Fahrens. Begeht der Fahranfänger während dieser 8 Monate keine Verkehrsdelikte, darf er/sie von nun an alleine Auto fahren, frühestens jedoch ab 17. Das Alter für den Mofa-Führerschein soll auf 14 Jahre herabgesetzt werden.